Wer hat den Hebräerbrief (nicht) geschrieben?
Als ich ganz frisch zum christlichen Glauben kam und begann, die Bibel zu studieren, begegnete mir von vielen Seiten die Aussage, der Hebräerbrief sei vom Apostel Paulus geschrieben worden. Sogar in meiner King James Bibel wird Paulus wie selbstverständlich als Autor dieses Briefes hingestellt. Doch entspricht dies wirklich der Wahrheit? Oder liegt hier – wie so oft – eine über viele Jahrhunderte gefestigte Kirchentradition vor, die in erster Linie auf einem mangelnden Verständnis der Schriften und einem ungenauen Studium des Wortes beruht?
Tatsächlich kann ich nach intensivem Studium nicht mit Sicherheit sagen, wer dieses Buch im Bibelkanon wirklich zu Papier gebracht hat. Jedoch kann ich aufgrund einiger prägnanter Informationen aus dem Buch selbst sowie aus anderen Schriften mehrere Personen als Autoren definitiv ausschließen, darunter auch Paulus.
Ich kann nicht bestreiten, dass der Verfasser des Hebräerbriefes zu seiner Zeit bereits über einige paulinische Informationen verfügte, welche den 12 Aposteln Israels vor der Offenbarung des Geheimnisses noch nicht bekannt gewesen waren. Das gleiche gilt auch für Johannes und Petrus zu der Zeit, als sie ihre Briefe an die zerstreuten Juden verschickten. Dazu zähle ich etwa die Tatsache, dass Christus Sein Opfer für die Sünden der ganzen Welt erbracht hat und nicht allein für das Volk Israel. Ebenso war der eingetretene Aufschub von Gottes Gericht und der Wiederkunft Christi für Sein Volk zu dieser Zeit kein Geheimnis mehr.
Nichtsdestotrotz ist der Hebräerbrief aus meinem Verständnis ein durch und durch jüdisches Buch, in welchem wir das Evangelium unserer Errettung nicht finden können und welches weder von Paulus geschrieben noch an uns Heiden bzw. den Leib Christi gerichtet wurde.
Heute präsentiere ich euch 6 gute Gründe, warum ich der Ansicht bin, dass der Apostel Paulus den Hebräerbrief NICHT geschrieben haben kann.
1. Unterscheidung von Heiden und Juden
Wer sich den Titel des Hebäerbriefes einmal auf der Zunge zergehen lässt, erkennt wohl unschwer, dass dieser Brief sich an die Israeliten, genauer gesagt, die echten Nachkommen der Blutlinie Israels richtet. Dieser Punkt allein gibt uns bereits den ersten wichtigen Hinweis darauf, dass das, was nun folgt, nicht an die Gemeinde, den Leib Christi, adressiert sein kann. Denn unser Evangelium der Gnade ist nicht exklusiv für die Israeliten bestimmt, ganz im Gegenteil: es ist das Evangelium der Unbeschnittenheit und besagt, dass in der Zeit der Gnade keine Unterscheidung mehr gemacht wird zwischen Juden und Heiden. Die Trennung dieser beiden Gruppen wurde aufgehoben.
Israel in seinem gefallenen Zustand besaß nun denselben Status wie alle anderen Unbeschnittenen auch. Nur in der Zeit ihres Aufstiegs zum Königreich macht Gott einen Unterschied zwischen den beiden Gruppierungen. In der Zeit der Gnade, während Israels Fall, besteht kein Grund, die Hebräer anders zu behandeln. Es gibt derzeit nur zwei Arten Menschen in Gottes Augen: Ungerechte, in Adam und Gerechte, in Christus. Die Herkunft und Abstammung spielt keine Rolle mehr.
Galater 3,28
Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Knecht noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.
1.Korinther 12,12,13,27
Denn gleichwie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des einen Leibes aber, obwohl es viele sind, als Leib eins sind, so auch der Christus. Denn durch einen Geist sind wir alle durch die Taufe zu einem Leibe zusammengeschlossen worden, wir mögen Juden oder Griechen, Sklaven oder Freie sein, und wir sind alle mit einem Geist getränkt worden. …Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ein Glied.
Kolosser 3,11
Da ist nicht mehr Grieche oder Jude, Beschnittener oder Unbeschnittener, Nichtgrieche, Skythe, Sklave, Freier, sondern alles und in allen Christus.
Epheser 2,14-15 Denn Er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht und die Scheidewand des Zaunes abgebrochen hat, indem er in seinem Fleisch die Feindschaft, das Gesetz der Gebote in Satzungen, hinwegtat, um die zwei in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen und Frieden zu stiften,…
Galater 6,15
Denn in Christus Jesus gilt weder Beschneidung noch Unbeschnittensein etwas, sondern eine neue Schöpfung.
Paulus spricht in seinen Briefen zwar zu Lehrzwecken immer wieder punktuell die eine und auch die andere Gruppe konkret an, um mit seiner Botschaft alle Menschen genau da abzuholen, wo sie mit ihrem kulturellen Hintergrund standen. Jedoch sind alle seine 13 Briefe – Römer bis Philemon – ausnahmslos an die Gesamtheit der Heiligen, an alle Treuen und Gläubigen in Christus gerichtet, welche sich stets aus Juden und Heiden gleichermaßen zusammen setzten.
Römer 1,5-6 Durch ihn haben wir empfangen Gnade und Apostelamt, den Gehorsam des Glaubens um seines Namens willen aufzurichten unter allen Heidenvölkern, zu denen auch ihr gehört, die ihr berufen seid von Jesus Christus. — an alle in Rom anwesenden Geliebten Gottes, an die berufenen Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
1.Korinther 1,2 …an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, an die Geheiligten in Christus Jesus, an die berufenen Heiligen, samt allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, sowohl bei ihnen als auch bei uns:
2.Korinther 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind:
Römer 16,25-26 Dem aber, der euch zu festigen vermag laut meinem Evangelium und der Verkündigung von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, das geheim gehalten war, seit die Welt begann, das jetzt aber offenbar gemacht worden ist und durch die Schriften der Propheten auf Befehl des ewigen Gottes bei allen Heidenvölkern bekannt gemacht worden ist zum Glaubensgehorsam…
Kolosser 1,2… an die heiligen und treuen Brüder in Christus in Kolossä: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
Galater 1,2 …und alle Brüder, die mit mir sind, an die Gemeinden in Galatien:
In Christus zählt unsere alte Identität im Fleisch nichts mehr, da wir eine neue Schöpfung in Ihm geworden sind. Es macht demnach auch überhaupt keinen Sinn, dass Paulus nun einen einzelnen Brief an eine der beiden Gruppen verfasst haben soll, die eine Unterscheidung im Fleisch vornimmt.
So kennen wir denn von nun an niemand mehr nach dem Fleisch; wenn wir aber auch Christus nach dem Fleisch gekannt haben, so kennen wir ihn doch nicht mehr so. Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden!
2.Korinther 5,16-17
2. Das Amt des Paulus und seine Zielgruppe
Im Gegensatz zu Petrus und den jüdischen Aposteln, welche den klaren Auftrag hatten, einzig und allein den verlorenenen Schafen des Hauses Israel zu predigen und für die erst nach vollständiger Bekehrung ihres Volkes ein Dienst an den Heidenvölkern eingetreten wäre, hat Gott Paulus zum Apostel der Heiden berufen. So etwas hatte es in Israels Geschichte noch nie gegeben, weshalb Paulus von den Juden auch so gehasst und verachtet wurde.
Bemerkenswert ist an dieser Stelle noch einmal zu erwähnen, dass Paulus sein Evangelium der Unbeschnittenheit nur jenen Menschen predigen sollte, die zum damaligen Zeitpunkt entweder aus Unwissenheit oder aus Unglauben nicht unter dem Evangelium der Beschnittenheit errettet worden waren. Bereits bekehrte, messiasgläubige Juden waren für ihn als Zielgruppe des Gnadenevangeliums absolut tabu. Es gab keine Vermischung der beiden Lehren.
Apostelgeschichte 9,15 Aber der Herr sprach zu ihm: Geh hin, denn dieser [Paulus] ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels zu tragen!
Römer 15,20 Dabei mache ich es mir zur Ehre, das Evangelium nicht dort zu verkündigen, wo der Name des Christus schon bekannt ist, damit ich nicht auf den Grund eines anderen baue,…
Zu den Heiden (Unbeschnittenen) zählten von nun an eben auch jene Juden, die nicht zur Kleinen Herde gehörten, sowie natürlich alle übrigen Völker. Paulus gab in Jerusalem seine rechte Hand darauf (zu einer Zeit, wo ein solcher Handschlag sicherlich noch etwas galt!), dass er der Beschnittenheit nicht predigen würde. Auch hatte er zuvor stets vermieden, sein Evangelium dort zu verkünden, wo der Name Christus bereits bekannt war. Sprich: er predigte der Kleinen Herde – den am Herzen beschnittenen, messiasgläubigen Israeliten – niemals sein Evangelium zum Glaubensgehorsam.
Im Gegenteil, da sie sahen, dass mir (Paulus) anvertraut war das Evangelium der Unbeschnittenen so wie Petrus das Evangelium der Beschnittenen –denn der in Petrus wirksam gewesen ist zum Apostelamt für die Beschnittenen, der ist auch in mir wirksam gewesen unter den Heiden –, und da sie die Gnade erkannten, die mir gegeben war, reichten Jakobus und Kephas (Petrus) und Johannes, die als Säulen angesehen werden, mir und Barnabas die rechte Hand und wurden mit uns eins, dass wir unter den Heiden, sie aber unter den Beschnittenen predigen sollten.Galater 2,7-9
Römer 2,28-29 Denn nicht der ist ein Jude, der es äußerlich ist; auch ist nicht das die Beschneidung, die äußerlich am Fleisch geschieht; sondern der ist ein Jude, der es innerlich ist, und seine Beschneidung geschieht am Herzen, im Geist, nicht dem Buchstaben nach. Seine Anerkennung kommt nicht von Menschen, sondern von Gott.
Völlig widersprüchlich wäre es, wenn er – entgegen seines Ehrenwortes – nun doch genau dieser Gruppe, den messiasgläubigen Hebräern, welche in Erwartung ihres irdisches Königreiches auf die Wiederkunft Christi harrten, Instruktionen über ihren Heilsplan hätte zukommen lassen. Dies hätte seine Abmachung mit den Aposteln Israels direkt gebrochen. Diesen war das Evangelium der Beschnittenheit und der Schlüssel zum Reich der Himmel anvertraut worden, nicht Paulus.
3. Das Zeichen des Paulus in allen seinen Briefen
Schon zu Paulus´ Lebzeiten gab es zahlreiche Diener des Satans, die durch das Predigen von Irrlehren und sogar mit gefälschten Briefen Unruhe und Verwirrung in die Gnadengemeinden bringen wollten. Wir lesen von derartigen Machenschaften im 2. Thessalonicherbrief. Paulus erklärt den Heiligen in Thessalonichi, woran sie seine Briefe erkennen können: Im selben Brief – ebenso wie im Kolosserbrief – erfahren wir nämlich, dass Paulus JEDEN seiner Briefe persönlich mit seinem eigenen Namen zeichnete. Da er uns dies, geführt vom Heiligen Geist, mitteilte, können wir absolut sicher sein, dass im Umkehrschluss ein Brief, der Paulus´ Namen nicht im Grußwort enthält, auch nicht von ihm verfasst wurde.
2.Thessalonicher 2,2 Lasst euch nicht so schnell in eurem Verständnis erschüttern oder gar in Schrecken jagen, weder durch einen Geist noch durch ein Wort noch durch einen angeblich von uns stammenden Brief, als wäre der Tag des Christus schon da.
2.Thessalonicher 3,16-18 Er aber, der Herr des Friedens, gebe euch den Frieden allezeit und auf alle Weise! Der Herr sei mit euch allen! Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand; dies ist das Zeichen in jedem Brief, so schreibe ich. Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen! Amen.
Kolosser 4,18 Der Gruß mit meiner, des Paulus, Hand. Gedenkt an meine Fesseln! Die Gnade sei mit euch! Amen.
Im Einklang mit diesem Wissen können wir tatsächlich jeden einzelnen Brief, der vom Apostel Paulus stammt, an seinem Namen im Eingangsgruß identifizieren. Es sind 13 Briefe – Römer bis Philemon:
Römer 1,1 Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, ausgesondert für das Evangelium Gottes,
Kolosser 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, und der Bruder Timotheus,
Galater 1,1 Paulus, Apostel nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten,
1.Timotheus 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi nach dem Befehl Gottes, unseres Retters, und des Herrn Jesus Christus, der unsere Hoffnung ist,
Philemon 1 Paulus, ein Gefangener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, an Philemon, unseren geliebten Mitarbeiter,
1.Korinther 1,1 Paulus, berufener Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Sosthenes, der Bruder,
Epheser 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch den Willen Gottes, an die Heiligen und Gläubigen in Christus Jesus, die in Ephesus sind.
1.Thessalonicher 1,1 Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
2.Timotheus 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, gemäß der Verheißung des Lebens in Christus Jesus,
2.Korinther 1,1 Paulus, Apostel Jesu Christi durch Gottes Willen, und Timotheus, der Bruder, an die Gemeinde Gottes, die in Korinth ist, samt allen Heiligen, die in ganz Achaja sind:
Philipper 1,1 Paulus und Timotheus, Knechte Jesu Christi, an alle Heiligen in Christus Jesus, die in Philippi sind, samt den Aufsehern und Diakonen
2.Thessalonicher 1,1 Paulus und Silvanus und Timotheus an die Gemeinde der Thessalonicher in Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.:
Titus 1,1 Paulus, Knecht Gottes und Apostel Jesu Christi, gemäß dem Glauben der Auserwählten Gottes und der Erkenntnis der Wahrheit, die der Gottesfurcht entspricht,
4. Das Apostelamt und die direkte Vermittlung des Wissens aus erster Hand
Der nächste Fakt, um den wir nicht herum kommen, wenn wir Gott wirklich glauben, dass er jedes Seiner Worte sorgfältig auswählte und genau so meinte, wie er sie aufschreiben ließ, führt uns zu der Art und Weise, wie Paulus – im Gegensatz zum Verfasser des Hebräerbriefes – zu seinem Wissen um Christus und sein Evangelium gekommen war.
Paulus war ein Apostel nach Gottes Willen und Entschluss. Ihm wurde all sein Wissen von Jesus Christus persönlich offenbart. Nicht von anderen Menschen wie etwa den Aposteln Israels, nicht durch die alten Schriften der Propheten und auch nicht durch irgendwelche Augenzeugenberichte Dritter. Das erste Mal erschien ihm Jesus auf der Straße nach Damaskus (Apostelgeschichte 9), wo seine Bekehrung stattfand und er als erstes Mitglied in die Gemeinde des Leibes Christi getauft wurde. Doch dies war nicht das einzige oder letzte Mal, dass Paulus vom Herrn besucht wurde und Wissen übertragen bekam. Paulus schrieb, dass er mehr als eine Offenbarung empfangen hatte. So stattete ihn der Herr mit allem aus, was nötig war, um sein Amt als Heidenapostel für das Geheimnis auszurichten.
Galater 1,1,11,12 Paulus, Apostel nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat aus den Toten,…Ich lasse euch aber wissen, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt; ich habe es auch nicht von einem Menschen empfangen noch erlernt, sondern durch eine Offenbarung Jesu Christi.
1.Korinther 15,8 Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin.
2.Korinther 12,7 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.
Der Autor des Hebräerbriefes konnte hingegen nicht behaupten, dem Herrn direkt begegnet zu sein – weder während dessen Amtszeit auf Erden gemäß der Prophetie, noch in Form von Erscheinungen oder Offenbarungen als Teil Seiner himmlischen Amtszeit im Geheimnis.
Der Schreiber dieses Briefes stand ganz offensichtlich nicht im inneren Kreise der berufenen Apostel und direkten Zeugen der Zeichen und Wunder, die Jesus auf Erden gewirkt hatte. Er verließ sich statt dessen auf das, was andere Menschen, welche diese Dinge miterlebt hatten, ihm berichteten. Er war demnach bei all den Geschehnissen, von denen wir in den vier Evangeliumsberichten von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes lesen, nicht dabei gewesen und hatte den Herrn Jesus Christus niemals selbst zu Gesicht bekommen.
An dieser Stelle können wir also die 12 Apostel Israels und alle lebenden Zeugen der irdischen Amtszeit Jesu ebenfalls als Urheber des Hebräerbriefes ausschließen. Es muss sich um ein Mitglied der Kleinen Herde gehandelt haben, welches erst nach der Himmelfahrt des Herrn zur Gemeinde hinzu gekommen war und über keinerlei Erste-Hand-Erfahrungen verfügte.
Hebräer 2,1-4 Darum sollten wir desto mehr auf das achten, was wir gehört haben, damit wir nicht etwa abgleiten. Denn wenn das durch Engel gesprochene Wort zuverlässig war und jede Übertretung und jeder Ungehorsam den gerechten Lohn empfing, wie wollen wir entfliehen, wenn wir eine so große Errettung missachten? Diese wurde ja zuerst durch den Herrn verkündigt und ist uns dann von denen, die ihn gehört haben, bestätigt worden, wobei Gott sein Zeugnis dazu gab mit Zeichen und Wundern und mancherlei Kraftwirkungen und Austeilungen des Heiligen Geistes nach seinem Willen.
How shall we escape, if we neglect so great salvation; which at the first began to be spoken by the Lord, and was confirmed unto us by them that heard him; God also bearing them witness, both with signs and wonders, and with divers miracles, and gifts of the Holy Ghost, according to his own will?
5. Die zukünftige Welt
Im Gegensatz zu dem gegenwärtigen Abschnitt auf Gottes Zeitlinie, von dem Paulus in seinen an uns gerichteten Schriften berichtet, und welche alle Informationen über unsere aktuelle Zeit und Heilsverwaltung beinhalten, handelt der Hebräerbrief von der „kommenden Welt“, also von einem zukünftigen Zeitfenster in Gottes Gesamtplan für Seine Schöpfung. In diesem Brief finden wir sehr wichtige Informationen über die noch ausstehende Erlösung und Wiederherstellung des Volkes Israel in seinem Reich auf Erden. Ich verstehe den Hebräerbrief gemeinsam mit den darauf folgenden Schriften des Neuen Testaments als Hilfestellung für die Kleine Herde, wenn diese durch die Zeit der Trübsal hindurch gehen und bis ans Ende ausharren muss.
Epheser 2, 11-13 Darum gedenkt daran, dass ihr, die ihr in vergangener Zeit Heiden im Fleisch wart und Unbeschnittene genannt wurdet von der
sogenannten Beschneidung, die am Fleisch mit der Hand geschieht — dass ihr in jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen von der
Bürgerschaft Israels und fremd den Bündnissen der Verheißung; ihr hattet keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt. Jetzt aber, in Christus Jesus, seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut des Christus…
Hebräer 2,5 Denn nicht Engeln hat er die zukünftige Welt, von der wir reden, unterstellt;
Hebräer 6,5 …und das gute Wort Gottes und die Kräfte des zukünftigen Zeitalters geschmeckt haben…

6. Die Lehre: Gesetz, Priester, Sünden und Bünde
Das Gesetz des Mose und die Priesterschaft
Der Hebräerbrief enthält zahlreiche Informationen über die jüdische Religion und befasst sich stark mit dem Bund des Gesetzes. Dies schließt zum Beispiel das levitische Priestertum, die Stiftshütte und auch die Tieropfer ein. Er enthält viele Details zu Ereignissen aus dem Alten Testament, die für das Volk Israel relevant sind, für den Leib Christi dagegen heute außer zu Lehrzwecken keine direkte Rolle mehr spielen.
Der Hebräerbrief behandelt Themen aus dem jüdischen Blickwinkel, so hebt er u.a. für Israel die Überlegenheit Jesu Christi gegenüber Moses, des Neuen Bundes gegenüber dem Alten Bund, des Melchisedekschen Priestertums gegenüber dem levitischen Priestertum, Jesu Christi gegenüber den Engeln, des Opfers Jesu Christi auf Golgatha gegenüber den Tieropfern des Gesetzes hervor. All diese Themen sind von großer Bedeutung für das Volk Israel, jedoch haben sie mit uns größtenteils nichts zu tun.
Man könnte meinen, was der Römerbrief für uns ist, ist der Hebräer für die Nation Israel. Der Hebräerbrief erklärt die Bedeutung des Kreuzes von Golgatha in Bezug auf das Volk Israel. Er erklärt den Juden, wie Gott ihr altes System abschaffen und eine völlig neue Art des Umgangs mit seinem irdischen Volk einleiten wird. In diesem Brief ist absolut kein Verweis auf die Lehren, die uns in der Gnadenzeit betreffen. Der Leib Christi und unser Wandel in Christus ist hier nirgends zu finden.
Erwähnt sei noch an dieser Stelle, dass das Volk Israel von Gott die Rolle der Priester, also der Mittler zwischen Gott und allen anderen Menschen, erteilt bekommen hat. In ihrem Fall ist Christus ihr ewiger Hohepriester. Wir hingegen haben in unserer Heilsverwaltung keine Priester, sondern jeder Mensch als Individuum und jede Nation hat freien Zugang zu Gott geschenkt bekommen, durch Jesus Christus, welcher derzeit als einziger Mittler zwischen Gott und den Menschen steht.
Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Mensch Christus Jesus,
1. Timotheus 2,5
Alte Sünden in Remission
Im Einklang mit den Schriften der Apostel und Berichterstatter Israels erfahren wir im Hebräerbrief, dass Christus zwar das Opferlamm für alle Sünden gewesen ist, jedoch wurde den Juden zum Zeitpunkt der Entstehung dieser Schrift noch nicht die vollständige Vergebung zuteil. Sie wurden zunächst rein gewaschen von ihren alten Sünden, welche unter dem Alten Testament begangen wurden. Mit allen neu begangenen Sünden, die sie in der Zeit bis zur Wiederkunft des Herrn verüben würden, mussten sie noch auf eine von Gott verordnete Weise umgehen, damit Er ihnen am Ende der Trübsal die endgültige Vergebung und Versöhnung gewähren würde. Dies wird der Tag sein, der von den Propheten des Alten Testamentes vorhergesagt wurde und der für Israel noch in der Zukunft jenseits unserer Heilsverwaltung liegt.
Hebräer 9,15 Darum ist er auch der Mittler eines neuen Testaments, damit — da sein Tod geschehen ist zur Erlösung von den unter dem ersten Testament begangenen Übertretungen — die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.
Hebräer 9,11-12 Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen Heils-Güter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt.
1. Johannes 1,9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
Jakobus 5,15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.
Apostelgeschichte 3,19 So tut denn Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden vergeben werden, wenn die Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen...
2.Petrus 1,9 Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden.
1. Petrus 1,13 Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Offenbarung Jesu Christi!
1. Petrus 4,8 Vor allem aber habt innige Liebe untereinander; denn die Liebe wird eine Menge von Sünden zudecken.
Sacharja 13,1-2 An jenem Tag wird für das Haus David und für die Einwohner von Jerusalem ein Quell eröffnet sein gegen Sünde und Unreinheit. Und es soll geschehen an jenem Tag, spricht der Herr der Heerscharen, da will ich die Namen der Götzen aus dem Land ausrotten, daß sie nicht mehr erwähnt werden; auch die Propheten und den Geist der Unreinheit will ich aus dem Land vertreiben.
Hesekiel 36,24-28 Denn ich will euch aus den Heidenvölkern herausholen und aus allen Ländern sammeln und euch wieder in euer Land bringen. Und ich will reines Wasser über euch sprengen, und ihr werdet rein sein; von aller eurer Unreinheit und von allen euren Götzen will ich euch reinigen. Und ich will euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres legen; ich will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben; ja, ich will meinen Geist in euer Inneres legen und werde bewirken, dass ihr in meinen Satzungen wandelt und meine Rechtsbestimmungen befolgt und tut.
Jeremia 31,33-34 Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schließen werde, spricht der HERR: Ich will mein Gesetz in ihr Innerstes hineinlegen und es auf ihre Herzen schreiben, und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein; und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: »Erkenne den HERRN!« Denn sie werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen, spricht der HERR; denn ich werde ihre Missetat vergeben und an ihre Sünde nicht mehr gedenken!
Der Neue Bund
Wie wir in unserer Studie über den Neuen Bund und den Alten Bund gesehen haben, gilt die Verheißung des Neuen Bundes allein der Kleinen Herde des Volkes Israels.
Im Leib Christi gibt es kein Haus Israel und im Haus Israel gibt es keinen Leib Christi.
Im Hebräerbrief bestätigt sich, was man aus den alttestamentlichen Prophezeiungen bereits wissen kann, nämlich dass der Neue Bund jetzt noch nicht eingetreten ist. Der Alte Bund ist zwar kurz davor zu vergehen, die zukünftigen Heilsgüter sind durch das Blut des Neuen Testamentes bereit gestelllt – aber die Erfüllung dieses Versprechens ist für Israel noch 7 Jahre des Zorns, Gerichts und der Läuterung entfernt. Die Zeit von Jakob´s Drangsal, Daniel´s 70. Woche gehört noch in den Alten Bund, denn im Neuen Bund gibt es keinerlei Flüche oder Zorn mehr für Israel, nur noch Segnungen und Frieden. Aber erst nachdem das Volk in ihrer Feuertaufe vollständig von aller Ungerechtigkeit gereinigt wurde, wird der Herr zu Seiner Braut einkehren und Sein „Reich der Himmel“ auf die Erde herunter bringen. Gott wird am Ende dieser Weltzeit Sein heiliges Volk von Königen und Priestern erlösen und die Israeliten zu den Herrschern über alle Heidenvölker der Erde machen.
Denn er tadelt doch, indem er zu ihnen spricht: »Siehe, es kommen Tage, spricht der Herr, da ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund schließen werde; nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern gemacht habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand nahm, um sie aus dem Land Ägypten zu führen — denn sie sind nicht in meinem Bund geblieben, und ich ließ sie gehen, spricht der Herr —, sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Und es wird keiner mehr seinen Nächsten und keiner mehr seinen Bruder lehren und sagen: Erkenne den Herrn! Denn es werden mich alle kennen, vom Kleinsten bis zum Größten unter ihnen; denn ich werde gnädig sein gegen ihre Ungerechtigkeiten, und an ihre Sünden und ihre Gesetzlosigkeiten werde ich nicht mehr gedenken.« Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten Bund für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.
Hebräer 8,8-13
Hebräer 13,20-21 Der Gott des Friedens aber, der unseren Herrn Jesus aus den Toten heraufgeführt hat, den großen Hirten der Schafe durch das Blut eines ewigen Bundes, er rüste euch völlig aus zu jedem guten Werk, damit ihr seinen Willen tut, indem er in euch das wirkt, was vor ihm wohlgefällig ist, durch Jesus Christus. Ihm sei die Ehre von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
Römer 9,4 Sie sind Israeliten, denen die Kindschaft gehört und die Herrlichkeit und die Bündnisse und das Gesetz und der Gottesdienst und die Verheißungen,…
Die Lehren im Hebräerbrief bauen also nahtlos auf dem Fundament der prophetischen Schriften und des irdischen Wirkens Jesu Christi auf und zeigen auch eine starke Verbindung zur frühen Zeit der Apostelgeschichte. Apostel Paulus kannte Jesus Christus jedoch nicht nach dem Fleisch und verkündete statt dessen Christus gemäß der Offenbarung des Geheimnisses. Das Apostelamt und der Dienst des Paulus standen in keiner Weise in Verbindung mit dem irdischen Amt Jesu Christi, so wie es Petrus und die anderen 11 Apostel verrichteten. Der Auftrag des Paulus ist der himmlische Dienst Jesu.
Wir leben in der heutigen Zeit nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade Gottes. Der Neue Bund hingegen, ebenso wie der Alte Bund, drehen sich um das Gesetz. Im Neuen Bund wird Gott durch Seinen Geist bewirken, dass die Juden alle Satzungen und Gebote zu einhundert Prozent befolgen werden. Dies ist sündlose Perfektion, wovon auch Johannes in seinen Briefen schreibt.
1.Johannes 3,8-9 Wer die Sünde tut, der ist aus dem Teufel; denn der Teufel sündigt von Anfang an. Dazu ist der Sohn Gottes erschienen, dass er die Werke des Teufels zerstöre. Wer aus Gott geboren ist, der tut keine Sünde; denn Gottes Same bleibt in ihm, und er kann nicht sündigen; denn er ist aus Gott geboren.
1.Johannes 2,29 Wenn ihr wisst, dass er gerecht ist, so erkennt auch, dass jeder, der die Gerechtigkeit tut, aus ihm geboren ist.
Die Heilige Stadt und das Reich der Himmel
In Hebräer 13,14 heißt es: „Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.“ Dies erinnert an die Bitte im Vater Unser: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden“. Paulus und seine Heiligen warteten nicht auf das Kommen des neuen Jerusalem. Das war die Hoffnung eines gläubigen Juden im Rahmen von Israels Heilsplan. Als Mitglied des Leibes Christi wartete Paulus darauf, in den Himmel hinauf entrückt zu werden, um dort für allezeit mit dem Herrn zu sein.
Die Mitglieder des Leibes Christi haben die Hoffnung, in das himmlische Reich Gottes einzutreten.
Die Mitglieder der kleinen Herde Israels haben die Hoffnung, dass Gottes Reich auf die Erde herabkommt.
Engel als Diener der Adressaten des Briefes
Ein weiteres Detail, dass mir ins Auge fällt, betrifft die Aufgabe der heiligen Engel Gottes. In Israels Programm haben Engel einen Dienst an der Gemeinde. Sie fungieren als Botschafter, Nachrichtenvermittler, Gemeindeführung, als Beschützer und Helfer für die Gerechten und als Armeen und Vollstrecker des göttlichen Gerichts an den Ungerechten und Sündern. Diese „Geister“ haben in unserer Heilsverwaltung jedoch keinen Auftrag an uns Heiligen. Im Gegenteil: Wir sind es, die wir durch unseren Wandel in Christus den Engeln Gottes Weisheit vermitteln und sie durch unser Tun unterrichten sollen. Es ist uns außerdem verheissen, eines Tages mit Christus als unserem Haupt in den himmlischen Regionen über die Engel zu regieren. Der einzige „Geist“, der in unserer Gnadenzeit eine Relevanz besitzt, ist der Heilige Geist Gottes. Wir sind Sein Tempel und er übernimmt diverse Aufgaben, um den Leib zu erbauen und aufzurichten.
Hebräer 1,13-14 Zu welchem von den Engeln hat er denn jemals gesagt: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße«? Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen?
Epheser 4,4-6 Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung; ein Herr, ein Glaube, eine Taufe; ein Gott und Vater aller, über allen und durch alle und in euch allen.
Schlussgedanken
Im Gegensatz zu den anderen heiligen Schriften lässt Gott es im Fall des Hebräerbriefes tatsächlich offen, welche Person genau ihn geschrieben hat. Die wenigen persönlichen Details, die wir in dieser Schrift über den Autor und seine Situtaion bzw. seine Verbindungen zu anderen Geschwistern finden können, geben keinen endgültigen Aufschluss über dessen Identität, außer dass es sich um ein Mitglied der Kleinen Herde Israels handeln muss.
Es können sicherlich alle Menschen ausgeschlossen werden, die selbst die irdische Amtszeit Jesu erlebt und bezeugt haben und auch Paulus als Apostel der Heiden, der sein Evangelium direkt vom aufgefahrenen Christus erhielt, scheidet aus oben aufgeführten Argumenten unzweifelhaft aus.
Ich sehe den Hebräerbrief als ein enorm wichtiges Buch der Bibel an. Es enthält viele Informationen, die auch unser Gesamtverständnis von Gottes Willen nähren, jedoch finden wir in ihm weder unsere Gemeinde, den neuen Menschen, bestehend aus Heiden und Juden, noch das Evangelium unserer Errettung durch Glauben allein an das vollendete Kreuzeswerk Jesu, samt Versiegelung durch den Heiligen Geist und damit einhergehender Heilsgewissheit.
Um diesen komplexen und gehaltvollen Brief in seiner Bedeutung und Tiefe zu verstehen und einzuordnen, müssen wir wie immer das Wort der Wahrheit recht teilen und die Informationen mit dem abgleichen, was uns unser eigener Apostel gelehrt hat. Eine Vermischung der Lehren und eine Zuschreibung des Hebräers auf den Apostel Paulus kann letztendlich nur zu massiver Verwirrung unter den Heiligen und zu falschen Schlüssen über unsere Identität und Heilsverwaltung führen und sollte daher unbedingt vermieden werden.
Gottes Gnade und Friede sei mit euch!
Das könnte dich auch interessieren
Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 3)
22. April 2025
Endzeit: Der Tag des Christus (Entrückung) Teil 2
29. November 2025
2 Kommentare
Ulrich
Liebe Botschafterin
Ich bin hängen geblieben bei dem Generaltitel deines Blogs “ Versöhnung“. Dieses Thema hat mich von Jugend an gepackt und meine Berufswahl Psychologe begründet. Auslöser war die Zerrissenheit und Spaltung, die ich in meiner Herkunftsfamilie erlebt habe und ich wollte einen Heilungsweg finden. Das ist mir nicht, wie erhofft, gelungen.
Als Kirchgänger von Kind an habe ich nicht erlebt, dass Kirche, Predigten, dass dadurch Brücken zwischen den Parteien entstanden wären. Deshalb habe ich auf die Psychologie gesetzt. Aber auch die hat mich enttäuscht. Sie und ich konnten das auch in meiner eigenen Familie nicht verhindern.
Und nun freue ich mich, dass auch du amThema „Versöhnung arbeitest. Ob wir beide in derselben Großfamilie da etwas bewirken können?
jitkaja
Lieber Ulrich,
vielen Dank für deine Nachricht ❤️
Meine bisherige Erfahrung hat mir gezeigt, dass nur die wenigsten Christen das Wort von der Versöhnung wirklich ergriffen haben.
Es ist machtvoll zu erleben, wie die eigene Haltung und die Beziehungen zu den Mitmenschen sich immer mehr verwandeln, wenn das Verständnis von Gottes Gnade die Basis unseres Glaubens an unseren Herrn Jesus Christus bildet.
Gottes Frieden, der den Verstand übersteigt, möge dein Herz erfüllen 🙏