Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 2)
Betet ohne Unterlass! Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
1.Thessalonicher 5,17-18
Biblisch betrachtet war das Gebet seit jeher ein fester Bestandteil des Lebens aller Gläubigen durch die Jahrtausende hindurch und es sollte auch heute ein fester Bestandteil unseres christlichen Lebens sein. Gemäß Gottes Wort sollen wir Heilige tatsächlich immer beten, tagein, tagaus. Aber für welche konkreten Dinge sollten wir beten? Was lehrt uns die Schrift?
Im ersten Teil unserer Betrachtung über das Beten im Leib Christi haben wir einige Grundlagen dafür gelegt, nach welchen Prinzipien das Beten gemäß Gottes Willen in der Heilsverwaltung der Gnade für uns gedacht ist. Heute werden wir noch einmal etwas genauer schauen, wofür der Apostel Paulus, unser Muster, in seinen Briefen betete und welche Orientierung uns das für unser eigenes Gebetsleben geben kann.
Als Gottes himmlisches Volk wandeln wir im Glauben, nicht im Schauen (2. Korinther 5,7). Unser Trachten sollen wir auf das legen, was „droben“ – also an himmlischen Orten ist – und nicht auf Dinge, die auf der Erde sind (Kolosser 3,2). Wir schauen auf das Unsichtbare, nicht auf das Sichtbare (2.Korinther 4,17-18) und ziehen all unsere Kraft aus Gottes geistgewirktem Wort. Der reife Christ weiß, dass Gott nicht versprochen hat, in unsere äußeren Umstände einzugreifen oder uns von unseren Problemen zu befreien. In der heutigen Zeit hilft Gott Seinen Kindern hingegen durch das Wirken des Heiligen Geistes in uns, an unserem Inneren.
Wenn wir dies verinnerlicht haben, überrascht es uns auch nicht, dass Gott das Flehen des Paulus für die Heilung seines „Pfahls im Fleisch“ nicht erhörte. Oder dass die Gebete und Fürbitten, die uns in den Paulusbriefen begegnen, absolut nicht von weltlichen Dingen handeln. Aber schauen wir doch einmal direkt in die Schriften des Paulus, um zu verdeutlichen, was ich meine:
Philipper 1,3-11
Ich danke meinem Gott, sooft ich an euch gedenke, indem ich allezeit, in jedem meiner Gebete für euch alle mit Freuden Fürbitte tue, wegen eurer Gemeinschaft am Evangelium vom ersten Tag an bis jetzt, Ich bin ebenso in guter Zuversicht, dass der, der ein gutes Werk in euch angefangen hat, es vollenden wird bis auf den Tag Christi Jesu. Und um das bete ich, dass eure Liebe noch mehr und mehr überströme in Erkenntnis und allem Urteilsvermögen, sodass ihr prüfen könnt, was das Beste sei, damit ihr lauter und unanstößig seid für den Tag Christi, erfüllt mit Früchten der Gerechtigkeit durch Jesus Christus zur Ehre und zum Lobe Gottes.
Römer 1,9-12
Denn Gott ist mein Zeuge, dem ich in meinem Geist an dem Evangelium seines Sohnes diene, wie unablässig ich euch erwähne allezeit in meinen Gebeten, indem ich flehe, ob es mir wohl durch den Willen Gottes endlich einmal gelingen wird, zu euch zu kommen. Denn mich verlangt danach, euch zu sehen, damit ich euch etwas mitteile an geistlicher Gabe, um euch zu stärken, das ist, dass ich zusammen mit euch getröstet werde durch euren und meinen Glauben, den wir miteinander haben.
Paulus dankte Gott für andere Gläubige in Christus. Er zog Kraft und Trost daraus, dass er in seinem Amt als Botschafter des Gnadenevangeliums nicht allein kämpfte. Und natürlich freute er sich darüber, dass diese ehemals heidnischen Philipper zur Erkenntnis des Heils gekommen waren. Im Gebet sollten wir dem Herrn für unsere christlichen Geschwister dankbar sein. Außerdem wusste Paulus, dass Gott Sein Wort benutzte, um diese ehemaligen Heiden nun zu Seiner Ehre zu verwandeln, und dass Gott die Gläubigen bis zum Tag der Entrückung weiter formen und leiten würde. Man sieht hier sehr schön, wie Paulus‘ Fürsorge für seine christlichen Brüder ihn dazu motivierte, für sie zu beten. Auch wir sollten motiviert sein, für andere Gläubige zu beten.
Des Weiteren betete Paulus darum, dass diese Christen geistliches Wachstum erleben würden. Er wollte nicht, dass sie „Unmündige in Christus“ sind, sondern vollkommen reife Söhne Gottes. Denn Gottes Wille ist es, dass alle Menschen „zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“. Paulus bat darum, dass die Geschwister die Lehren der Gnade so verstehen mögen, wie er sie von Jesus Christus selbst erfahren hatte. Er betete, dass Gottes Gnade in ihnen wirken möge, um das Leben Jesu Christi in ihnen und durch sie hervorzubringen.
In Römerbrief schrieb Paulus, dass er darum betete, die Gläubigen in Rom besuchen zu können, um ihnen „eine geistliche Gabe“ zu vermitteln, d.h. ihnen die umfassende Lehre, Gottes volle Offenbarung des Geheimnisses zu bringen, damit sie „gefestigt“ würden und ihr Verständnis der Heiligen Schrift stabil sei.
Epheser 1,15-19
Darum lasse auch ich, nachdem ich von eurem Glauben an den Herrn Jesus und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört habe, nicht ab, für euch zu danken und in meinen Gebeten an euch zu gedenken, dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit, euch den Geist der Weisheit und Offenbarung gebe in der Erkenntnis seiner selbst, erleuchtete Augen eures Verständnisses, damit ihr wisst, was die Hoffnung seiner Berufung und was der Reichtum der Herrlichkeit seines Erbes in den Heiligen ist, was auch die überwältigende Größe seiner Kraftwirkung an uns ist, die wir glauben, gemäß der Wirksamkeit der Macht seiner Stärke.”
Kolosser 1,9-12
Deshalb hören auch wir nicht auf, von dem Tag an, da wir es gehört haben, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr mit der Erkenntnis seines Willens erfüllt werdet in aller Weisheit und geistlichem Verständnis, um des Herrn würdig zu wandeln zu allem Wohlgefallen, fruchtbringend in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes und gestärkt werdet mit aller Kraft durch seine herrliche Macht zu aller Geduld und Langmut. Mit Freuden sagt Dank dem Vater, der euch tüchtig gemacht hat zu dem Erbteil der Heiligen im Licht.
Immer wieder können wir sehr konkrete Bitten vorfinden, die Paulus im Gebet an Gott richtete. Er betete, dass die Gläubigen geistliches Verständnis erlangen würden. Dass sie in der Erkenntnis Jesu Christi wachsen: verstehen, wer Er ist und was Sein Wille ist, was Er tut, die Bedeutung Seiner Gnade, Seine Macht und Herrlichkeit usw. Auch im Epheserbrief geht es an verschiedenen Stellen um die Erkenntnis des Christus, Seiner Herrlichkeit und des Reichtums Seines Erbes unter uns Heiligen.
Paulus betete, dass auch die Gläubigen in Kolossä „mit der Erkenntnis Seines Willens in aller Weisheit und geistlichem Verständnis erfüllt werden“ damit der Lebensstil der Gläubigen ihrer neuen Identität in Christus entspreche – geistliches Verständnis bildet demnach die Grundlage eines gottgefälligen Lebenswandels und guter Werke in Christus. Auch betete er für die Heiligen, dass sie „mit aller Kraft gestärkt werden, nach Gottes herrlicher Macht, zu aller Geduld und Langmut mit Freuden“. Dies ist die Wirkung des Heiligen Geistes, der Seine Frucht in den Gläubigen erbringen soll.
Epheser 3,14-19
Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater unseres Herrn Jesus Christus, von dem jedes Geschlecht im Himmel und auf Erden den Namen erhält, dass er euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit gebe, durch seinen Geist mit Kraft gestärkt zu werden an dem inneren Menschen, dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne, damit ihr, in Liebe gewurzelt und gegründet, dazu fähig seid, mit allen Heiligen zu begreifen, was die Breite, die Länge, die Tiefe und die Höhe sei, und die Liebe des Christus zu erkennen, die doch alle Erkenntnis übersteigt, damit ihr erfüllt werdet bis zur ganzen Fülle Gottes.
Kolosser 4,12
Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, auf dass ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist.
Paulus betete außerdem, dass „Gottes Heiliger Geist uns mit Kraft in unserem inneren Menschen stärken möge, nach dem Reichtum der Herrlichkeit Christi“. Das ist ebenfalls eine Fürbitte für geistliche Entwicklung, Stabilität und Reife. Weiterhin betete Paulus, dass die Epheser Christus Jesus Sein Leben in und durch sie leben ließen, dass sie „verwurzelt und gegründet in der Liebe“ seien, dass sie „die Liebe Christi“ begreifen mögen, und dass sie „erfüllt werden mit der ganzen Fülle Gottes“. Dies alles sind Hinweise auf ein erfülltes Leben in der Gnade Gottes.
Epaphras, ein Gehilfe des Paulus und Diener des Evangeliums, betete für die Gläubigen in Kolossä, dass sie geistlich reif seien und dass ihr Leben mit Gottes Willen übereinstimme (mit dem, was Gott heute tut).
All die vielen Bitten, die wir soweit gesehen haben, drehen sich stets um innere, d.h. geistige Gaben, welche uns durch wachsende Reife und Stabilität als Mitglieder im Leib Christi zu einem heiligen Leben befähigen sollen – nicht um irdische, physische Segnungen, die unsere äußeren Lebensumstände betreffen.
2.Thessalonicher 3,1-2
Im Übrigen betet für uns, ihr Brüder, damit das Wort des Herrn ungehindert läuft und verherrlicht wird, so wie bei euch, und dass wir errettet werden von den verkehrten und bösen Menschen; denn nicht alle haben den Glauben.
Epheser 6,17-20
Betet allezeit im Geist mit Bitten und Flehen jeder Art, und seid zu diesem Zweck wachsam mit aller Beharrlichkeit und unter Fürbitte für alle Heiligen, und für mich, dass mir das Wort gegeben werde, wenn ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums zu verkündigen, für das ich ein Botschafter in Ketten bin, damit ich darin freimütig rede, wie ich reden soll.
Paulus forderte die anderen Heiligen dazu auf, für ihn und für alle, die mit ihm im Dienst standen, zu beten, dass das Evangelium ungehindert Verbreitung finden möge. Er wünschte sich Fürbitte, um ihm den Mut zu verleihen, das Wort Gottes zu verkünden, selbst in Ketten und Gefangenschaft. So konnten viele Menschen zum Glauben kommen, wie beispielsweise auch der Gefängniswärter in Phillipi, der gläubig wurde und Paulus und Silas daraufhin aus dem Gefängnis holte und in seinem Haus versorgte.
2.Thessalonicher 1,11-12
Deshalb beten wir auch allezeit für euch, dass unser Gott euch der Berufung würdig mache und alles Wohlgefallen der Güte und das Werk des Glaubens in Kraft zur Erfüllung bringe, damit der Name unseres Herrn Jesus Christus in euch verherrlicht werde und ihr in ihm, gemäß der Gnade unseres Gottes und des Herrn Jesus Christus.
1. Thessalonicher 5,23
Er selbst aber, der Gott des Friedens, heilige euch durch und durch, und euer ganzes Wesen, der Geist, die Seele und der Leib, möge untadelig bewahrt werden bei der Wiederkunft unseres Herrn Jesus Christus!
Auch war es das Bitten des Paulus, dass die Geschwister von Gottes Kraft befähigt werden, dem Namen des Herrn Ehre zu bringen und Ihn durch ihr Leben, ihre guten Werke in dieser Welt zu verherrlichen.
FAZIT: WAS SOLLEN WIR BETEN?
Paulus ist in allem unser Vorbild und Muster. Wir werden errettet, wie er errettet wurde. Wir folgen dem Christus nach, so wie er ihm nachfolgte – gemäß der Offenbarung des Geheimnisses. Und wir sollten uns demnach auch an seinem Gebetsleben ein Beispiel nehmen, um im Einklang mit Gottes Willen zu bleiben, den er uns durch die 13 Paulusbriefe mitgeteilt hat. Ganz konkret können wir also sicher sein, innerhalb von Gottes Wort und Bestimmung zu stehen, wenn wir beim Beten unseren Fokus auf folgende Dinge legen:
Danksagung an unseren Herrn und Schöpfer
Wir danken dem Herrn immer und allezeit in allen Dingen und in allen Lebenslagen. In Demut und Dankbarkeit dürfen wir ein Teil von Gottes wundervoller Schöpfung sein. Er hat alles erschaffen, was wir brauchen und wir dürfen Ihm jederzeit dafür „Danke“ sagen.
Ganz besonders danken wir für…
…Gottes Gnade, in der wir stehen dürfen.
…Sein sündloses Leben, Sein Werk am Kreuz, Seine Vergebung und Versöhnung und unsere Errettung durch sein Blut.
…all die geistigen Segnungen, die er uns bereits geschenkt hat.
…Gottes Werk, durch das Er uns annehmbar, gerecht, heilig gemacht und in das Reich Seines geliebten Sohnes versetzt hat.
…die Hoffnung auf Sein Kommen und unsere Verwandlung, zum ewigen Leben in himmlischen Regionen.
…unsere Mitgeschwister im Glauben, mit denen wir gemeinsam den guten Kampf für das Evangelium kämpfen dürfen.
Das Gebet vor dem Essen ist eine schöne Gelegenheit, unserem Herrn täglich zu danken und dabei Seinen Willen zu erfüllen.
In der Schöpfung hat der Herr Jesus Christus uns mit Essen und Trinken versorgt. Heute, im Zeitalter der Gnade, sind wir nicht an die Speisegesetze Israels gebunden. Paulus fordert uns dazu auf, dass wir Gott im Gebet für unsere Nahrung danken sollen. Welche Geschöpfe wir auch immer zu uns nehmen, wir danken dem Herrn Jesus Christus für sie.
Apostelgeschichte 14,16-17 Er ließ in den vergangenen Generationen alle Heiden ihre eigenen Wege gehen; und doch hat er sich selbst nicht unbezeugt gelassen; er hat uns Gutes getan, uns vom Himmel Regen und fruchtbare Zeiten gegeben und unsere Herzen erfüllt mit Speise und Freude.
1.Timotheus 4,4-5 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, wenn es mit Danksagung empfangen wird; denn es wird geheiligt durch Gottes Wort und Gebet.
Fürbitte und Bitten in eigener Sache: Wir beten gezielt dafür, dass…
…verlorene Seelen gerettet werden, indem sie die Wahrheit erkennen und zum Glauben an das Evangelium der Gnade kommen.
…unsere Geschwister und wir selbst lernen, die Bibel zu verstehen und die Wahrheiten in Gottes Wort zu erkennen.
…unsere Geschwister und wir selbst spirituelles Wachstum erleben, so dass wir zur vollen Mannesreife in unserer Erkenntnis in Christus gelangen und Gottes Kraft verstehen können.
…Gottes Gnade mächtig in uns allen arbeiten möge und die Frucht des Geistes in unserem Leben zur Fülle kommt.
…wir alle die Kraft haben, Versuchungen zu widerstehen und nicht zu sündigen.
…Gott uns befähigt, gute Werke auszuführen und als Zeuge für Seine Güte und Herrlichkeit zu dienen.
…wir immer und überall mutig und ohne Angst die Wahrheit über das Geheimnis, das Evangelium unserer Errettung, verkünden mögen.
…Gott uns dazu befähigt, Seinen Willen zu erkennen und auszuführen.
…wir durch die Kraft Gottes von innen gestärkt werden, um schwierige Situationen seelisch gut zu überstehen, einschließlich Armut, Krankheit, Verfolgung und Tod.
Die fortlaufende Fürbitte für das geistige Wachstum unserer Geschwister hat einen hohen Stellenwert im Gebetsleben des Paulus, so dass wir darauf guten Gewissens ebenfalls einen Schwerpunkt legen dürfen.
Als Kinder dem Vater unser Herz ausschütten
Darüber hinaus dürfen wir unserem Vater jederzeit und überall unser Herz ausschütten, und unsere Sorgen zu ihm bringen. Er hat uns versprochen, dass Er uns dann Seinen Frieden im Herzen schenken wird. (Nicht, dass Er die Probleme lösen oder unsere Umstände beeinflussen wird!)
Philipper 4,6-7 Sorgt euch um nichts; sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden. Und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus!
2.Korinther 12,7-10 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
Römer 5,3-5 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
Epheser 3,16-17 Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen; dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
Philipper 4,12-13 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.
Gottes Wille geschehe – Gebete für alle Lebenslagen
Wenn wir die Bibel lesen, können wir natürlich noch mehr über Gottes Willen erfahren. Wir können uns daran orientieren, wenn wir dafür beten, dass Sein Wille geschehe. Konkret ist es Sein Wille, dass die Regierenden sich von Gott in ihren Entscheidungen leiten lassen, dass Männer gottesfürchtige, liebevolle Führer ihrer Familien und Gemeinden sind, dass Frauen tugendhafte Mütter und Ehefrauen sind, dass Kinder ihren Eltern folgen, dass Arbeiter ehrlich und zuverlässig sind, dass Arbeitgeber verantwortungsvoll und wohlwollend handeln, und dass die Gemeinden von göttlicher Liebe und Ordnung durchdrungen sind. Für all diese Dinge können wir selbstverständlich beten.
Das Gebet ist letztendlich die Kommunikation mit unserem himmlischen Vater über die Einzelheiten unseres Lebens im Lichte Seines Wortes an uns. Es ist eine wundervolle Erfahrung, in Übereinstimmung mit Gottes Willen zu beten, indem wir unseren Glauben auf das setzen, was Gott sagt, dass er heute tut. Denken wir daran, dass Jesus Christus gebetet hat: „Doch nicht mein Wille, sondern dein Wille [der Wille Gottes, des Vaters] geschehe“ (Lukas 22,42). Dies ist eine gute Erinnerung daran, dass es nicht um UNS und UNSER WOLLEN, sondern um den Willen des Vaters gehen sollte.
1.Timotheus 2,1-4 So ermahne ich nun, dass man vor allen Dingen Bitten, Gebete, Fürbitten und Danksagungen darbringe für alle Menschen, für Könige und alle, die in hoher Stellung sind, damit wir ein ruhiges und stilles Leben führen können in aller Gottesfurcht und Ehrbarkeit; denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, dessen Wille es ist, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.
Gott hält es für gut und wohlgefällig, wenn wir für unsere Regierungen, das Militär, Pastoren, Lehrer, Eltern und so weiter beten – für alle, die mit Führung oder Autorität zu tun haben.
Worum sollten wir für sie beten? Einerseits, dass sie gerettet werden (wenn sie verloren sind) und dass sie als Gläubige in Christus ihre Identität in Jesus Christus verstehen, was ihnen helfen wird, weise Entscheidungen in unserem Namen zu treffen. Wir dürfen Gott für jene bestehenden staatlichen und elterlichen Mächte danken, die (zumindest etwas) Ordnung in unser Land bringen.
Der Heilige Geist, unser Helfer
Und was soll man tun, wenn man nicht weiß, was man in einer bestimmten Angelegenheit beten soll?
Die Bibel sagt, wir wissen nicht, wofür wir beten sollen. Manchmal können wir unsere Sorgen und Gedanken einfach nicht angemessen in Worte fassen. Oder Gottes Wille steht uns nicht klar genug vor Augen. Doch Gott hat auch für diesen Fall bereits eine Lösung und lässt uns wissen, dass der Geist selbst uns hierbei zu Hilfe kommt. Wir beten also niemals allein. Immer ist der Heilige Geist bei uns und ergänzt, was in unseren Gebeten fehlt oder steht für die Dinge ein, auf die wir alleine nicht kommen würden. Ist das nicht tröstlich?
Ebenso kommt aber auch der Geist unseren Schwachheiten zu Hilfe. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichen Seufzern. Der aber die Herzen erforscht, weiß, was das Trachten des Geistes ist; denn er tritt so für die Heiligen ein, wie es Gott entspricht.
Römer 8,26-27
Der Heilige Geist ist es auch, der uns die Bibelverse, die wir studiert haben, ins Gedächtnis ruft und so bewirkt, dass wir in der Zwiesprache mit dem Herrn auf Gottes eigene Worte zurückgreifen können. Erinnern wir uns noch einmal daran, dass Gebet bedeutet, unser Herz vor Gott auszuschütten? Wenn wir Gottes Wort studiert haben und es fortan in unseren Herzen wohnt, werden unsere Gebete buchstäblich Gottes Wort vor ihm ausschütten. Wir werden Gottes Willen zu Ihm zurück beten. Das ist wirksames Gebet.
Und noch ein abschließender, ermutigender Gedanke: Wenn wir für verlorene Menschen beten, damit sie gerettet werden, und wenn wir für Gläubige beten, damit sie geistliche Reife erlangen, wird das Gebet zu einem Kreislauf. Gläubige, die geistlich reif sind, können das Werk des Dienstes ausführen und selbst wiederum effektiv für uns und andere beten. Dies ist wie ein großer Kreislauf im Leib des Christus, von dem wir ein Glied geworden sind. Ist das nicht eine wundervolle Erkenntnis?
Möge diese Studie dem Leib Christi von Nutzen sein und ihn erbauen. Amen.
Alle Teile dieser Serie:
Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 1)
Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 2)
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