
Apostelgeschichte – eine Zeit des Übergangs (Teil 1)
Lukas, der Arzt, schrieb nicht nur einen der vier Evangeliumsberichte, sondern auch die Apostelgeschichte. Er beschreibt darin die Periode, in der es zum großen Wechsel in Gottes Umgang mit den Menschen kam, in der das Evangelium des Reiches sein vorläufiges Ende erreichte und statt dessen das Evangelium der Gnade seinen Weg nahm. Es ist der Wechsel von Israel zu den Nationen, von Prophetie zum Geheimnis, vom Gesetz zur Gnade, von Petrus zu Paulus, von der jüdischen Religion und dem Glauben an Jesus als Messias für Israel zum Glauben an Christus als Retter aller Menschen – kurz: von Gottes Plan für die Erde zu Seinem Plan für die himmlischen Regionen.
Dieses Buch ist für diejenigen, die Gottes Gebot Folge leisten, das Wort der Wahrheit – das Evangelium unserer Errettung – recht zu teilen, eine hochkarätige Offenbarung, vollgepackt mit vielen wichtigen Details über die Zeit des großen Übergangs. Wer das Wort der Wahrheit nicht recht zu teilen vermag, wird in diesem Buch schnell an seine Grenzen des Verstehens kommen und sich in den vermeintlichen Unstimmigkeiten verirren, die diese Schrift aufzuwerfen scheint. Essentiell für die Erkenntnis der Wahrheit ist wie immer die Klärung der üblichen, wichtigen Fragen „WER spricht zu WEM? Zu welcher ZEIT und zu welcher GRUPPE? Wie ist der KONTEXT der Geschehnisse und zu welchem ZWECK passiert hier was?“.
Des Weiteren bieten die anderen Bibelbücher – allen voran, aber nicht ausschließlich die 13 Paulusbriefe, Römer bis Philemon – noch tiefere Einsichten in die Ereignisse der Apostelgeschichte. Sie machen deutlich, dass es nicht ratsam ist zu versuchen, unsere persönliche Lehre aus den Begebenheiten der Apostelgeschichte heraus zu ziehen. Denn die Apostelgeschichte ist am besten als Handreiche zu verstehen, die Gott Seinem Volk gab, um die massive Veränderung annehmen zu können, die er nun auf der Erde bewirkte. In der Apostelzeit geschahen viele Dinge, sowohl in Israels Programm vom Reich als auch in der Amtszeit des Paulus, die in dieser besonderen Zeit sicherlich ihre Daseinsberechtigung hatten, für uns heute jedoch nicht mehr relevant sind.

Dieser Ereignisbericht ist insofern einzigartig, als dass es in der Bibel keine zweite Zeitspanne gab, in welcher der Wechsel von einer Heilsverwaltung in die andere auf derartig sanfte Weise geschehen wäre. Adam und Eva wurden damals direkt aus dem Garten Eden ausgeschlossen, die Sintflut richtete die gesamte Menschheit mit einem Schlag und danach bekamen Noah und seine Söhne die neuen, von nun an gültigen Anweisungen von Gott mitgeteilt. Auch Abrahams Herausrufung und Verheißung hatte eine unmittelbare Wirkung auf die Art und Weise, wie Gott mit den Menschen verfuhr, ebenso der Schluss des Gesetzesbundes zwischen Gott und dem Volk Israel am Berg Sinai.
Nachdem der Herr nun mehr als 2000 Jahre Seinen Rettungsplan für die Erde verfolgt hatte und Gottes irdisches Volk, die Israeliten ca. 1500 Jahre unter dem Gesetz des Mose gestanden hatten, war es für die Menschen nicht so leicht zu begreifen, dass Israel als Nation erst einmal versagt hatte und dass der Herr nun etwas anderes, völlig Unerwartetes durchführen würde. So gab Gott ihnen eine faire Möglichkeit, den nun einsetzenden Wechsel zu verstehen und mit der neuen Heilsbotschaft vertraut zu werden. Die erretteten Juden der Kleinen Herde mussten über die Änderung im Programm informiert werden und Gottes Vorgaben an sie Folge leisten. Und die ungläubigen Juden bekamen so eine 2. Chance, ihre zuvor verspielte Erlösung mittels des neuen Evangeliums doch noch zu erlangen.
Kapitel 1-6 Die Kleine Herde
Wie wir bei der Studie über das Evangelium des Reichs gesehen haben, bedeutete die Kreuzigung Jesu noch nicht das Ende für den Missionsauftrag der 12 Apostel. Israel war bisher nur „gestolpert“, aber noch nicht „gefallen“. Gott hatte Israel gewarnt, dass Er sie zu Fall bringen würde, wenn sie weiterhin so ungläubig und ungehorsam wären. Er hatte ihnen aber auch aufgezeigt, dass er ihnen in Seiner Gnade noch ein Jahr Verlängerung geben wollte, um die erwünschte Frucht zu tragen: Jesus Christus als ihren Messias anzunehmen.
Matthäus 3,10 Es ist schon die Axt den Bäumen an die Wurzel gelegt. Darum: Jeder Baum, der nicht gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen.
Lukas 3,9 Es ist aber auch schon die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt. Jeder Baum nun, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen!
Lukas 13,6-9 Und er sagte dieses Gleichnis: Es hatte jemand einen Feigenbaum, der war in seinem Weinberg gepflanzt; und er kam und suchte Frucht darauf und fand keine. Da sprach er zu dem Weingärtner: Siehe, drei Jahre komme ich und suche Frucht an diesem Feigenbaum und finde keine. Haue ihn ab! Warum macht er das Land unnütz? Er aber antwortet und spricht zu ihm: Herr, lass ihn noch dieses Jahr, bis ich um ihn gegraben und Dünger gelegt habe, ob er vielleicht doch noch Frucht bringt — wenn nicht, so haue ihn danach ab!
Die Kleine Herde folgte zu diesem Zeitpunkt weiterhin treu allem, was Jesus ihnen zu Lebzeiten beigebracht und anbefohlen hatte. Sie standen noch immer unter allen Vorgaben (Glauben + Werke), die sie in der irdischen Amtszeit Jesu über das Reich der Himmel gelernt hatten, da Jesus ihnen dies befohlen und zu keiner Zeit zurück genommen hatte. Das Neue Testament hatte zwar bereits die ersten Auswirkungen auf die Gläubigen, aber der Neue Bund, der auf Basis des Neuen Testaments möglich werden würde, war noch nicht in Kraft getreten. Im Neuen Bund würde es den Kindern Israels auf göttliche, übernatürliche Weise ermöglicht werden, alle Gesetze und Satzungen Gottes perfekt einzuhalten. In der Zeit der letzten Tage, welche Israel hier nun erlebte, mussten sie diese noch aus eigener Kraft einhalten. Der Trennzaun zwischen Juden und Heiden, das Gesetz, war demnach noch vorhanden und Israel befand sich weiterhin in ihrem Aufstieg zum Königreich.
Matthäus 23,2-3…und [Jesus] sprach: Auf dem Stuhl des Mose sitzen die Schriftgelehrten und die Pharisäer. Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet; […]
Matthäus 19,16-17 Und siehe, einer trat herzu und fragte ihn: Guter Meister, was soll ich Gutes tun, um das ewige Leben zu erlangen? Er aber sprach zu ihm: Was nennst du mich gut? Niemand ist gut als Gott allein! Willst du aber in das Leben eingehen, so halte die Gebote!
Matthäus 28,19-20 So geht nun hin und macht zu Jüngern alle Völker, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles halten, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Weltzeit! Amen.
Johannes 14,26 …der Beistand aber, der Heilige Geist, den der Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.
Apostelgeschichte 3,1 Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die neunte Stunde, zur Gebetszeit.
Apostelgeschichte 2,46 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens;
Apostelgeschichte 10,14 […] 28 Petrus aber sprach: O nein, Herr; denn ich habe noch nie etwas Gemeines und Unreines gegessen. […] Und er sprach zu ihnen: Ihr wisst, dass es einem jüdischen Mann nicht erlaubt ist, mit einem Angehörigen eines anderen Volkes zu verkehren oder sich ihm zu nahen; doch mir hat Gott gezeigt, dass ich keinen Menschen gemein oder unrein nennen soll.
Apostelgeschichte 11,19 Die aber zerstreut waren wegen der Verfolgung, die sich wegen Stephanus erhob, gingen bis nach Phönizien und Zypern und Antiochia und verkündigten das Wort niemandem als allein den Juden.
Apostelgeschichte 21,19-20 Und nachdem er sie begrüßt hatte, erzählte er alles bis ins Einzelne, was Gott unter den Heiden durch seinen Dienst getan hatte. Sie aber priesen den Herrn, als sie dies hörten; und sie sprachen zu ihm: Bruder, du siehst, welch große Zahl von Juden gläubig geworden ist, und alle sind Eiferer für das Gesetz.
Die Sündenvergebung, die Jesus durch das Werk am Kreuz auch für Israel erwirkt hatte, war zunächst nur für jene Sünden eingetreten, die unter dem Alten Testament begangen worden waren. Mit allen „frischen“ Übertretungen musste noch umgegangen werden, so wie es ihnen verordnet worden war: durch die Wassertaufe der Umkehr, das fortlaufende Sündenbekenntnis, sowie dem vergeben von anderen. Dem wahren Israel Gottes, der Kleinen Herde der Übrigen, die bis zum Ende ausharrten, würde die Vergebung der Sünden und die Errettung ihrer Seelen von Christus gebracht werden, wenn er das 2. Mal auf Erden käme.
So tut denn Buße und bekehrt euch, damit eure Sünden vergeben werden, wenn die Zeiten der Erquickung vom Angesicht des Herrn kommen…
Apostelgeschichte 3,19
Apostelgeschichte 8,22-23 So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag; denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit!
Hebräer 9,15 Darum ist er auch der Mittler eines neuen Testaments, damit — da sein Tod geschehen ist zur Erlösung von den unter dem ersten Testament begangenen Übertretungen — die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.
Jakobus 5,15 Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden.
1. Petrus 1,4-5 …zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns, die wir in der Kraft Gottes bewahrt werden durch den Glauben zu dem Heil, das bereit ist, geoffenbart zu werden in der letzten Zeit.
Markus 13,13 …und ihr werdet von allen gehasst sein um meines Namens willen. Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden.
Matthäus 6,14-15 Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.
Apostelgeschichte 2,38 Da sprach Petrus zu ihnen: Kehrt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zum Erlass der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
2.Petrus 1,9 Wer dies aber nicht hat, der ist blind und tappt im Dunkeln und hat vergessen, dass er rein geworden ist von seinen früheren Sünden.
1. Johannes 1,9 Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.
1.Petrus 1,13 Deshalb umgürtet die Lenden eurer Gesinnung, seid nüchtern und hofft völlig auf die Gnade, die euch gebracht wird in der Offenbarung Jesu Christi!
1. Petrus 1,7-9 …damit die Bewährung eures Glaubens, der viel kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird, Lob, Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi. Ihn liebt ihr, obgleich ihr ihn nicht gesehen habt; an ihn glaubt ihr, obgleich ihr ihn jetzt nicht seht, und über ihn werdet ihr euch jubelnd freuen mit unaussprechlicher und herrlicher Freude, wenn ihr das Endziel eures Glaubens davontragt, die Errettung der Seelen!
Da Judas Ischariot den Herrn verraten hatte, fehlte den Aposteln Iraels der zwölfte Mann, der mit ihnen im ewigen, irdischen Reich über die 12 Stämme Israels regieren würde. Welche Anforderungen Gott daran gestellt hatte, als einer der 12 Apostel zu amtieren, sehen wir nochmal deutlich aufgezeigt in Apostelgeschichte 1. Dieses Amt konnte nur einer derjenigen innehaben, der von Christus persönlich ausgewählt worden war, der Jesus die gesamte Zeit Seiner irdischen Amtszeit begleitet hatte und Zeuge der Auferstehung und Himmelfahrt geworden war. Kein geringerer konnte einer der 12 Apostel für das Evangelium des Reiches sein.
So muss nun von den Männern, die mit uns gegangen sind die ganze Zeit über, in welcher der Herr Jesus unter uns ein- und ausging, von der Taufe des Johannes an bis zu dem Tag, da er von uns hinweg aufgenommen wurde — einer von diesen muss mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. Und sie stellten zwei dar: Joseph, genannt Barsabas, mit dem Beinamen Justus, und Matthias. Und sie beteten und sprachen: Herr, du Kenner aller Herzen, zeige an, welchen von diesen beiden du erwählt hast, das Los dieses Dienstes und Apostelamtes zu empfangen, von dem Judas abgewichen ist, um hinzugehen an seinen eigenen Ort! Und sie warfen das Los über sie, und das Los fiel auf Matthias, und er wurde zu den elf Aposteln hinzugezählt.
Apostelgeschichte 1,21-26
Auch hielten sich die Jünger an das Gebot, all ihr Hab und Gut zu verkaufen und gemeinsam zu wirtschaften. Der Heilige Geist statuierte in Kapitel 5 ein eindrucksvolles Exempel an dem Paar Ananias und Saphira, die nicht gehorsam waren und einen Teil ihres Geldes für sich allein behalten wollten.
Lukas 12,31- 32 Trachtet vielmehr nach dem Reich Gottes, so wird euch dies alles hinzugefügt werden! Fürchte dich nicht, du kleine Herde; denn es hat eurem Vater gefallen, euch das Reich zu geben. Verkauft eure Habe und gebt Almosen!
Lukas 18,22 Als Jesus dies hörte, sprach er zu ihm: Eins fehlt dir noch: Verkaufe alles, was du hast, und verteile es an die Armen, so wirst du einen Schatz im Himmel haben, und komm, folge mir nach!
Matthäus 19,29 Und jeder, der Häuser oder Brüder oder Schwestern oder Vater oder Mutter oder Frau oder Kinder oder Äcker verlassen hat um meines Namens willen, der wird es hundertfältig empfangen und das ewige Leben erben.
Apostelgeschichte 2,44-45 Alle Gläubigen waren aber beisammen und hatten alle Dinge gemeinsam; sie verkauften die Güter und Besitztümer und verteilten sie unter alle, je nachdem einer bedürftig war.
Apostelgeschichte 4,32,34-35 Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam. […] Es litt auch niemand unter ihnen Mangel; denn die, welche Besitzer von Äckern oder Häusern waren, verkauften sie und brachten den Erlös des Verkauften und legten ihn den Aposteln zu Füßen; und man teilte jedem aus, so wie jemand bedürftig war.
Apostelgeschichte 4,36-37 Joses aber, der von den Aposteln den Beinamen Barnabas erhalten hatte (das heißt übersetzt: »Sohn des Trostes«), ein Levit, aus Zypern gebürtig, besaß einen Acker und verkaufte ihn, brachte das Geld und legte es den Aposteln zu Füßen.
Apostelgeschichte 3,6 Petrus aber sagte: »Silber und Gold besitze ich nicht; was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi von Nazareth: Gehe umher!«

Eines der wichtigen Feste im jüdischen Kalender – welche Gott für Sein Volk bestimmt hatte – war das Pfingstfest, 50 Tage nach dem Passahfest. Hierzu kamen gläubige Juden aus allen Nationen der Erde nach Jerusalem gepilgert, wie es das Gesetz verlangte. Auch die 12 Apostel nahmen demnach daran teil und verkündeten ihrem Volk das Evangelium vom Reich. An diesem Tag erfüllte sich eine große Prophezeiung des Propheten Joel, nämlich dass Gott Seinen Heiligen Geist über das Haus Israel ausschütten würde.
Dies bekräftigte für die Israeliten, dass sie sich in den „letzten Tagen“ ihrer prophetischen Zeitlinie befanden. Sie erwarteten nun jederzeit das Einsetzen von Gottes Zornesgericht auf Erden (Daniels 70.Woche) und wurden von diesem Tag an durch die Ausgießung des Heiligen Geistes mit diversen Geistesgaben ausgestattet, die einerseits dazu dienten, ihr Zeugnis vom Evangelium zu bekräftigen und ihnen andererseits dabei helfen sollten, die Trübsal zu überstehen und bis zum Ende ausharren zu können.
Joel 3,1-5 Und nach diesem wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgieße über alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, eure Ältesten werden Träume haben, eure jungen Männer werden Gesichte sehen; und auch über die Knechte und über die Mägde will ich in jenen Tagen meinen Geist ausgießen; und ich werde Zeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut und Feuer und Rauchsäulen; die Sonne soll verwandelt werden in Finsternis und der Mond in Blut, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Und es wird geschehen: Jeder, der den Namen des HERRN anruft, wird gerettet werden; denn auf dem Berg Zion und in Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, und bei den Übriggebliebenen, die der HERR beruft.
Apostelgeschichte 2,33,36,38,39 Nachdem er nun zur Rechten Gottes erhöht worden ist und die Verheißung des Heiligen Geistes empfangen hat von dem Vater, hat er diesen ausgegossen, wie ihr jetzt seht und hört. […] So soll nun das ganze Haus Israel mit Gewissheit erkennen, dass Gott Ihn sowohl zum Herrn als auch zum Christus gemacht hat, eben diesen Jesus, den ihr gekreuzigt habt! […] Da sprach Petrus zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung der Sünden; so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.
Die Apostel wirkten mannigfaltige Zeichen und Wunder (Juden brauchen ein Zeichen) und bewiesen durch Gottes Kraft ihr Zeugnis von Jesus Christus. Tatsächlich kamen in diesem Jahr nach der Kreuzigung mehrere Tausend zum Glauben und wurden zur Kleinen Herde Israels, der Gemeinde von messias-gläubigen Juden, hinzugefügt. Sie warteten gemeinsam auf das Einsetzen der Trübsal und das Offenbarwerden des Antichristen. Jesus hatte den Aposteln mit direkter Lehre und durch die Erklärung der vielen Gleichnisse über das Reich der Himmel alles mitgegeben, was sie für diese Zeit der Prüfung brauchen würden. Auch das „Vater Unser“ hatte er sie gelehrt, um sie für die Endzeit auszurüsten.
Wir erinnern uns, was es mit dem Begriff „Kirche / Gemeinde“ auf sich hat:
Die Heilskörperschaft
In der Bibel finden wir einzelne Personen oder Menschengruppen, denen ein bestimmter Heilsplan von Gott angeboten wird. Alle erretteten Menschen einer solchen Gruppe bilden die von Gott auserwählte Heilskörperschaft mit gemeinsamer Heilsbotschaft, gemeinsamen Anordnungen und einem gemeinsamen Bestimmungsort. Einzelne Gruppen oder die Gesamtheit der Gläubigen einer bestimmten Zeit können als Gemeinde oder Kirche bezeichnet werden. Aber nicht jede Kirche / Gemeinde in der Bibel ist demnach Teil ein- und derselben Heilskörperschaft oder Heilsverwaltung. Welche Gemeinde gemeint ist, ergibt sich aus dem Kontext.
Apostelgeschichte 2,40-41 Und noch mit vielen anderen Worten gab er Zeugnis und ermahnte und sprach: Lasst euch retten aus diesem verkehrten Geschlecht! Diejenigen, die nun bereitwillig sein Wort annahmen, ließen sich taufen, und es wurden an jenem Tag etwa 3000 Seelen hinzugetan.
Apostelgeschichte 6,7 Und das Wort Gottes breitete sich aus, und die Zahl der Jünger mehrte sich sehr in Jerusalem; auch eine große Zahl von Priestern wurde dem Glauben gehorsam.
Apostelgeschichte 2,46-47 Und jeden Tag waren sie beständig und einmütig im Tempel und brachen das Brot in den Häusern, nahmen die Speise mit Frohlocken und in Einfalt des Herzens; sie lobten Gott und waren angesehen bei dem ganzen Volk. Der Herr aber tat täglich die zur Gemeinde hinzu, die gerettet wurden.
Apostelgeschichte 4,4 Aber viele von denen, die das Wort gehört hatten, wurden gläubig, und die Zahl der Männer stieg auf etwa 5000.
Die Kreuzigung ihres Königs war zum Schandfleck für die Nation Israel geworden, eine schwere Anklage gegen die spirituellen Anführer und das Volk selbst, welche diese gefordert hatten. Die Auferstehung des Messias bekräftigte dessen unwiderlegbare Wahrhaftigkeit. Die Apostel predigten, dass Christus wieder auferstanden war, um auf dem Thron Davids zu sitzen und um Israel die Vergebung der Sünden zu bringen.
Apostelgeschichte 2,22-23 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, der Nazarener, einen Mann, der von Gott euch gegenüber beglaubigt wurde durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisst, diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet.
Apostelgeschichte 5,30-31 Der Gott unserer Väter hat Jesus auferweckt, den ihr umgebracht habt, indem ihr ihn ans Holz gehängt habt. Diesen hat Gott zum Fürsten und Retter zu seiner Rechten erhöht, um Israel Buße und Vergebung der Sünden zu gewähren.
Lukas 24,21 Wir aber hofften, er sei der, welcher Israel erlösen sollte. […]
Apostelgeschichte 2,30-31 Da er nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, dass er aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit er auf seinem Thron sitze, hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass seine Seele nicht dem Totenreich preisgegeben worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat.
Apostelgeschichte 3,13-15 Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht; ihn habt ihr ausgeliefert und habt ihn verleugnet vor Pilatus, als dieser ihn freisprechen wollte. Ihr habt den Heiligen und Gerechten verleugnet und verlangt, dass euch ein Mörder geschenkt werde; den Fürsten des Lebens aber habt ihr getötet! Ihn hat Gott aus den Toten auferweckt; dafür sind wir Zeugen.
Kapitel 7 – Israels Fall (der Wendepunkt)
In Kapitel 7 lesen wir von den Geschehnissen rund um den Propheten Stephanus. Er war vollkommen erfüllt vom Heiligen Geist. Den spirituellen Führern Israels war er ein Dorn im Auge, so wie die gesamte Bewegung um die Kleine Herde. Es wurde sogar nicht davor zurückgescheut, falsche Zeugen zu bezahlen, die behaupteten, Stephanus würde öffentlich dazu aufrufen, das Gesetz des Mose zu verwerfen.
Apostelgeschichte 6,9-11 Aber etliche aus der sogenannten Synagoge der Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Cilicien und Asia standen auf und stritten mit Stephanus. Und sie konnten der Weisheit und dem Geist, in dem er redete, nicht widerstehen. Da stifteten sie Männer an, die sagten: Wir haben ihn Lästerworte reden hören gegen Mose und Gott!
Apostelgeschichte 6,12-14 Und sie wiegelten das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten auf und überfielen ihn, rissen ihn fort und führten ihn vor den Hohen Rat. Und sie stellten falsche Zeugen, die sagten: Dieser Mensch hört nicht auf, Lästerworte zu reden gegen diese heilige Stätte und das Gesetz! Denn wir haben ihn sagen hören: Jesus, der Nazarener wird diese Stätte zerstören und die Gebräuche ändern, die uns Mose überliefert hat!
Während seiner großen Verteidigungsrede, die sich schnell zur Anklagerede entwickelte, sah er in einer Vision Christus zur Rechten des Vaters stehen. Wie die Schriftgelehrten zu diesem Zeitpunkt unschwer hätten erkennen können, bedeutete dies, dass der Herr bereit war, nun das Endgericht einzuläuten und in Seiner Herrlichkeit mit den Armeen Seiner heiligen Engel auf die Erde zurück zu kommen. Ihre Reaktion war auch entsprechend heftig, sie verloren ihre Selbstbeherrschung voll und ganz und steinigten Stephanus.
Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Und sie haben die getötet, die vorher das Kommen des Gerechten ankündigten, dessen Verräter und Mörder ihr nun geworden seid — ihr, die ihr das Gesetz auf Anordnung von Engeln empfangen und es nicht gehalten habt! Als sie aber das hörten, schnitt es ihnen ins Herz, und sie knirschten mit den Zähnen über ihn.
Apostelgeschichte 7,52-57
Er aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; und er sprach: Siehe, ich sehe den Himmel offen und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los; und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn.
Psalm 7,7 Steh auf, o HERR, in deinem Zorn! Erhebe dich gegen die Wut meiner Feinde! Wache auf um meinetwillen, und schreite zu dem Gericht, das du befohlen hast!
Jesaja 3,13 Der HERR steht auf, um Anklage zu erheben, und steht da, um Völker zu richten.
Psalm 9,20 Steh auf, o HERR, damit der Mensch nicht die Oberhand gewinnt, dass die Heidenvölker gerichtet werden vor deinem Angesicht!
Jesaja 2,19 …denn sie werden sich in Felshöhlen und Erdlöcher verkriechen vor dem Schreckensanblick des HERRN und vor dem Glanz seiner Erhabenheit, wenn er sich erhebt, um die Erde zu erschrecken.
Offenbarung 5,6 Und ich sah mitten zwischen dem Thron und den vier Wesen und mitten unter den Ältesten ein Lamm stehen,[…]
Offenbarung 6,15-17 Und die Könige der Erde und die Großen und die Reichen und die Heerführer und die Mächtigen und alle Knechte und alle Freien verbargen sich in den Klüften und in den Felsen der Berge, und sie sprachen zu den Bergen und zu den Felsen: Fallt auf uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn der große Tag seines Zorns ist gekommen, und wer kann bestehen?
Dies war de facto die allerletzte Chance für den „Feigenbaum“ Israel, eben jene Frucht zu erbringen, Jesus als ihren Messias-König anzunehmen. Doch die Juden blieben verhärtet in ihren Herzen und töteten Stephanus. Damit begingen sie die unverzeihliche Sünde – die Lästerung des Heiligen Geistes Gottes. Der Fall der Nation setzte ein.
Anwesend und beteiligt an diesem frevelhaften Akt war ein Mann namens Saulus von Tarsus. Dieser war ein Pharisäer, voll von religiösem Eifer, der die Gemeinde der Juden, die „diesem Weg“ angehörten – das heißt Jesus als Messias angenommen hatten – bis aufs Blut verfolgte.
Apostelgeschichte 9,1-2 Saulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, dass er Anhänger dieses Weges, Männer und Frauen, wenn er sie fände, gefesselt nach Jerusalem führe.
Es ist wichtig zu verstehen, dass Saulus durch das Begehen der unverzeihlichen Sünde seine persönliche Chance vertan hatte, über das Evangelium des Reiches errettet zu werden. Nur Gottes Gnadenbotschaft, welche in der Vergebung ALLER Sünden für die ganze Welt bestand, konnte ihn zu diesem Zeitpunkt noch vor der ewigen Verdammnis bewahren.
Markus 3,28-29 Wahrlich ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben werden, auch die Lästerungen, so viele sie deren aussprechen mögen; wer sich aber gegen den heiligen Geist der Lästerung schuldig macht, der erlangt in Ewigkeit keine Vergebung, sondern ist einer ewigen Sünde schuldig«
Apostelgeschichte 7,55, 58 (Stephanus) aber, voll Heiligen Geistes, blickte zum Himmel empor und sah die Herrlichkeit Gottes, und Jesus zur Rechten Gottes stehen; […]Und als sie ihn (Stephanus) aus der Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines jungen Mannes mit Namen Saulus.
1.Timotheus 1,13,16 …der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler war. Aber mir ist Erbarmung widerfahren, weil ich es unwissend im Unglauben getan habe. […] Aber darum ist mir Barmherzigkeit zuteilgeworden, damit Jesus Christus an mir als dem Ersten die ganze Langmut bewies, zum Vorbild für die, welche künftig an ihn glauben werden zum ewigen Leben.
Die Gemeinde, die als Geheimnis in Gott verborgen war, seit die Welt begann…
Was sich in den folgenden Kapiteln der Apostelgeschichte entfaltet und was wir uns beim nächsten Mal genauer anschauen wollen, ist der Bericht darüber, wie das Schwinden Israels und ihres Evangeliums seinen Lauf nahm. Der Wechsel von Israel – als Gottes erwählter Nation – zum Leib Christi, der aus allen Nationen herausgerufen wird, lief nicht abrupt, von einem Tag auf den anderen ab. Über einen Zeitraum von gut 30 Jahren verbreitete sich das Evangelium der Gnade in der ganzen Welt, während das Evangelium vom Reich samt seinem Missionsauftrag zu seinem vorläufigen Ende kam.

Gottes Friede und Gnade sei mit euch!
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