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Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 3)

Vieles haben wir hier und hier bereits zum Thema Gebetsleben angeschaut, aber ein paar Punkte halte ich durchaus auch für betrachtenswert. Darum wird es heute noch einmal einen kleinen Vergleich zwischen Israels und unseren Gebeten geben.

Gottes Umgang mit Israel und Gottes Umgang mit dem Leib Christi sind in vielerlei Hinsicht sehr unterschiedlich. In Israels Programm war die körperliche Welt ein wichtiger Bestandteil davon, wie Gott Sein Volk führte. So war Unheil und Leid ein Zeichen für Ungehorsam und Gottes Strafe dafür, dass sie nicht in Seinem Willen wandelten. Im Zeitalter der Gnade sind weltliche Probleme jedoch nichts, wovor wir fliehen müssen. Gott ist nicht zornig mit uns; wir sind versöhnt und in Christus vollständig angenommen. In der gefallenen Schöpfung, in der wir nun einmal leben, erleiden wir jedoch unvermeidlich Schwierigkeiten. Diese sind allerdings kein Zeichen von Gottes Zorn, Gericht und Strafe. Wir müssen uns immer vor Augen halten, dass Gott uns versprochen hat, uns durch unsere schwierigen Zeiten zu bringen, nicht uns aus ihnen herauszuholen.

In der heutigen Studie geht es demnach um den Vergleich der beiden Heilsverwaltungen im Zusammenhang mit

  • Reichtum / Wohlstand
  • Heilung / Gesundheit
  • Vergebung der Sünden
  • Schutzengel
  • Unerhörte Gebete

Sollten wir für Reichtum beten?

In 5.Mose 8,18 lesen wir „denn es ist der Herr, der dir Macht gibt, Reichtum zu erlangen“. Bedeutet das nun, dass Gott uns Wohlstand verspricht und dass wir für materiellen Reichtum beten sollten? Wie immer ist der Kontext entscheidend, welche Schlüsse wir aus Gottes Wort ziehen sollten. So sehen wir, dass die Verse 14-16 desselben Kapitels absolut unmissverständlich aufzeigen, dass Gott hier zu Israel spricht, nicht zu uns. Israel war Gottes irdisches Volk, also versprach Er ihm offensichtlich irdische, d.h. materielle Segnungen. Wenn die Kinder Israels also nach den Gesetzen des Herrn wandelten, war es in ihrer Heilsverwaltung absolut angemessen, wenn sie auch für die Erfüllung der irdischen Segnungen zum Herrn beteten und eben diese ihnen direkt durch Gottes Hand zuteil wurden.

[…] dann hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergisst, der dich aus Ägyptenland geführt hat, aus der Knechtschaft, und dich geleitet hat durch die große und furchtbare Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione und lauter Dürre und kein Wasser war, und ließ dir Wasser aus dem harten Felsen hervorgehen und speiste dich mit Manna in der Wüste, von dem deine Väter nichts gewusst haben, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit er dir hernach wohltäte. Du könntest sonst sagen in deinem Herzen: Meine Kräfte und meiner Hände Stärke haben mir diesen Reichtum gewonnen. Sondern gedenke an den HERRN, deinen Gott; denn er ist’s, der dir Macht gibt, Reichtum zu erlangen, auf dass er hielte seinen Bund, den er deinen Vätern geschworen hat, so wie es heute ist. Wirst du aber den HERRN, deinen Gott, vergessen und andern Göttern nachfolgen und ihnen dienen und sie anbeten, so bezeuge ich euch heute, dass ihr umkommen werdet; eben wie die Heiden, die der HERR umbringt vor eurem Angesicht, so werdet ihr auch umkommen, weil ihr nicht gehorsam seid der Stimme des HERRN, eures Gottes.

5.Mose 8,14-20

Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, wirklich gehorchst und darauf achtest, alle seine Gebote zu tun, die ich dir heute gebiete, dann wird dich der HERR, dein Gott, als höchstes über alle Völker der Erde setzen. Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchst:
Gesegnet wirst du sein in der Stadt und gesegnet auf dem Feld. Gesegnet wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Landes, die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner Schafe. Gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog. Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang und gesegnet bei deinem Ausgang.
Der HERR wird deine Feinde, die sich gegen dich auflehnen, vor dir geschlagen dahingeben; auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen und auf sieben Wegen vor dir fliehen. Der HERR wird dem Segen gebieten, dass er mit dir sei in deinen Scheunen und in allem, was du unternimmst, und er wird dich segnen in dem Land, das dir der HERR, dein Gott, gibt. Der HERR wird dich als heiliges Volk für sich bestätigen, wie er dir geschworen hat, wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und in seinen Wegen wandelst; dann werden alle Völker auf Erden sehen, dass der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und werden sich vor dir fürchten. Und der HERR wird dir Überfluss geben an Gütern, an der Frucht deines Leibes, an der Frucht deines Viehs und an der Frucht deines Ackers, in dem Land, von dem der HERR deinen Vätern geschworen hat, dass er es dir gebe. Der HERR wird dir den Himmel, seinen guten Schatz, auftun, um deinem Land Regen zu geben zu seiner Zeit, und um alle Werke deiner Hände zu segnen. Und du wirst vielen Völkern leihen; du aber wirst dir nichts ausleihen müssen. Und der HERR wird dich zum Haupt setzen und nicht zum Schwanz; und es wird mit dir immer nur aufwärtsgehen und nicht abwärts, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes, gehorchst, die ich dir heute gebiete, dass du sie bewahrst und tust, und wenn du nicht abweichen wirst von all den Worten, die ich euch heute gebiete, weder zur Rechten noch zur Linken, sodass du nicht anderen Göttern nachwandelst, um ihnen zu dienen.

5.Mose 28,2-14

Bei Paulus, unserem Apostel für die Heilsverwaltung der Gnade, wird uns hingegen mitgeteilt, dass Gott uns bereits mit „allem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus“ gesegnet hat (Epheser 1,3) und dass wir „vollkommen in Christus“ sind (Kolosser 2,10), so dass wir keinen Grund haben, Gott um weitere Segnungen zu bitten. Auch haben wir keinen Anteil am Reich der Himmel, dem irdischen Königreich, das Gott Seiner heiligen Nation von Königen und Priestern verheißen hat.

Wir, die Kirche, der Leib Christi, sind Gottes himmlisches Volk, also hat er uns himmlische Segnungen gegeben. Wir lesen in 1. Korinther 1,30: „Ihr aber seid in Christus Jesus, der uns von Gott zur Weisheit und zur Gerechtigkeit und zur Heiligung und zur Erlösung gemacht ist.“ und in Römer 8,32: „Der seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?“ In dem Moment, in dem wir auf Jesus Christus vertrauten und uns allein auf seine Erlösung verließen, gab Gott uns sofort alles, was er uns zu geben vorgesehen hatte, einschließlich der sicheren Verheißung auf einen unsterblichen, himmlischen Körper und ein Leben und Mitregieren in unserem Erbteil von Gottes Reich.

1. Timotheus 6,6-8 Ein großer Gewinn aber ist die Frömmigkeit zusammen mit Genügsamkeit. Denn wir haben nichts in die Welt hineingebracht, und es ist klar, daß wir auch nichts hinausbringen können. Wenn wir aber Nahrung und Kleidung haben, soll uns das genügen!

Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Kolosser 3,2

Sollten wir für Heilung beten?

Ein großes Thema ist sicherlich die Frage, ob Gott für uns – vergleichbar mit den Zeichen und Wundern der irdischen Amtszeit Jesu und der anschließenden Apostelzeit – übernatürliche Heilung von Krankheit und Leid vorgesehen hat.

In Jakobus 5,15 heißt es beispielsweise: „Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten;“

Wer ist aber der Adressat dieser Zeilen? Jakobus 1,1 gibt uns die Antwort: es sind die 12 Stämme Israels, welche sich in der Zerstreuung befinden. Diese Juden erwarten gemäß ihrer Prophetielinie das baldige Einsetzen der Trübsalszeit und die Offenbarung des Antichristen. Für diese Phase dienen die Anweisungen aus dem Brief des Jakobus.

Jakobus 5,14-16 Ist jemand von euch krank? Er soll die Ältesten der Gemeinde zu sich rufen lassen; und sie sollen für ihn beten und ihn dabei mit Öl salben im Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird den Kranken retten, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden begangen hat, so wird ihm vergeben werden. Bekennt einander die Übertretungen und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet! Das Gebet eines Gerechten vermag viel, wenn es ernstlich ist.

Jakobus 5,15 ist nicht für uns bestimmt. Er ist für Israel bestimmt. Wenn diese Verheißung für uns gültig wäre, warum hat Paulus Timotheus und Trophimus nicht aufgefordert, um Heilung zu beten? Stattdessen wurde Timotheus der Rat gegeben, Medikamente gegen seine häufigen Gebrechen einzunehmen. Trophimus konnte ebenfalls nicht durch Gebet oder Sündenbekenntnis geheilt werden.

1.Timotheus 5,23 Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern nimm ein wenig Wein dazu um des Magens willen und weil du oft krank bist.

2.Timotheus 2,20 Erastus blieb in Korinth; Trophimus aber habe ich in Milet krank zurückgelassen.

In 2. Korinther 12,7-10 sehen wir außerdem, wie Paulus dreimal um körperliche Heilung betete, und jedes Mal wurde er nicht von Gott geheilt. Dies ist ein weiterer, sehr wichtiger Hinweis darauf, dass wir uns nicht im Heilungsprogramm Israels befinden, wo Zeichen, Wunder und Wundertaten nötig waren, um Israel zu überzeugen.

Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

2.Korinther 12,7-10

Was die Behandlung unserer physischen Leiden anbetrifft, liegt die Verantwortung eindeutig bei uns, durch einen gesunden Lebenswandel Krankheiten selbst vorzubeugen und uns im Ernstfall von kompetenten Fachkräften aus Medizin und Pflege beraten und unterstützen zu lassen. Wir stehen nicht bei wundertätigen Aposteln Schlange, damit ihr Schatten auf uns fallen möge oder sie uns ein Taschentuch oder einen getragenen Gürtel zukommen lassen – nein, wir benutzen statt dessen die von uns gewählten Methoden aus Schul- und Alternativmedizin, um körperlichen Beschwerden Abhilfe zu verschaffen.

Glücklicherweise wird Gott eines Tages jedes Glied der Kirche, des Leibes Christi, heilen, und zwar bei der Entrückung, wenn wir verherrlichte, auferstandene Leiber erhalten, die dem auferstandenen Leib Jesu Christi gleichgestaltet sind. Gottes Gnade reicht in dieser Welt aus, um uns zu helfen, alle Leiden zu ertragen. Und egal, was uns im Leben auch begegnen mag, wir können geistlich wachsen, auch wenn unsere physischen Körper krank werden und schließlich sterben. Wenn wir ein Mitglied der Gemeinde, des Leibes Christi, sind, haben wir den Heiligen Geist in uns wohnen, der uns tröstet, uns leitet und uns mit den Schriften, die wir studieren und denen wir glauben, von innen heraus stärkt.

Gott wird uns nicht von unseren Problemen, das heißt auch nicht von körperlichem Schmerz und Krankheit befreien. Aber wir danken Ihm allezeit im Gebet dafür, dass er uns Seine wunderbare Gnade und all die anderen Mittel in Christus gegeben hat, mit deren Hilfe wir alle Versuchungen und Probleme ertragen können. Wenn wir das Leben in diesem Licht betrachten, können wir uns mit dem „Frieden Gottes, der allen Verstand übersteigt“ trösten lassen.

Es hat euch bisher nur menschliche Versuchung betroffen. Gott aber ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern er wird zugleich mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, sodass ihr sie ertragen könnt.

1.Korinther 10,13
Sollten wir um Vergebung bitten?

[…] Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: […] Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. […] Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, so wird euch auch euer himmlischer Vater verzeihen: Wenn ihr aber den Menschen ihre Verfehlungen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.

Matthäus 6,9[…]12,14,15

Wer das Wort der Wahrheit nicht richtig teilt, kann leicht zu der (für unsere Zeit irrigen) Erkenntnis gelangen, dass er täglich um Vergebung seiner Sünden beten solle. Eine ganze Reihe an Versen führt – wenn man diese für uns als gültig erachtet und sie auf uns bezieht – sehr eindeutig dazu, dass Gott uns nicht vergeben würde, wenn wir nicht zuvor anderen ihre Sünden vergeben oder unserem himmlischen Vater unsere eigenen Sünden bekennen. Diese Sorge löst sich allerdings in kürzester Zeit in Luft auf, wenn man erkennt, dass diese Zeilen überhaupt nicht an uns gerichtet wurden, sondern an die verlorenen Schafe des Hauses Israel. Matthäus 6,9-13 war Gottes Modell für die Nation Israel, nicht für uns.

1. Johannes 1,9 Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Markus 1,5 Und es ging zu ihm hinaus das ganze Land Judäa und die Bewohner von Jerusalem, und es wurden von ihm alle im Jordan getauft, die ihre Sünden bekannten.

Apostelgeschichte 8,22-23 So tue nun Buße über diese deine Bosheit und bitte Gott, ob dir die Tücke deines Herzens vielleicht vergeben werden mag; denn ich sehe, dass du in bitterer Galle steckst und in Fesseln der Ungerechtigkeit!


Diese Worte richten sich ebenfalls an die Kinder Israels während der Zeit ihres Aufstiegs.

Die Sünden, die nach der Kreuzigung Jesu von den Gläubigen der Kleinen Herde begangen wurden und noch begangen werden, müssen durch die Wassertaufe der Umkehr erlassen und am Ende der Trübsalszeit vollständig ausgelöscht werden. Auch gibt es die Bedingungen an die Kleine Herde, ihre eigenen Sünden zu bekennen sowie anderen die Sünden zuerst zu vergeben, damit Gott ihnen die Vergebung der Sünden auf Basis des Sühneopfers Jesu auch gewährt.

Da trat Petrus zu ihm und sprach: Herr, wie oft soll ich meinem Bruder vergeben, der gegen mich sündigt? Bis siebenmal? Jesus antwortete ihm: Ich sage dir, nicht bis siebenmal, sondern bis siebzigmal siebenmal! Darum gleicht das Reich der Himmel einem König, der mit seinen Knechten abrechnen wollte. Und als er anfing abzurechnen, wurde einer vor ihn gebracht, der war 10 000 Talente schuldig. Weil er aber nicht bezahlen konnte, befahl sein Herr, ihn und seine Frau und seine Kinder und alles, was er hatte, zu verkaufen und so zu bezahlen. Da warf sich der Knecht nieder, huldigte ihm und sprach: Herr, habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Da erbarmte sich der Herr über diesen Knecht, gab ihn frei und erließ ihm die Schuld. Als aber dieser Knecht hinausging, fand er einen Mitknecht, der war ihm 100 Denare schuldig; den ergriff er, würgte ihn und sprach: Bezahle mir, was du schuldig bist! Da warf sich ihm sein Mitknecht zu Füßen, bat ihn und sprach: Habe Geduld mit mir, so will ich dir alles bezahlen! Er aber wollte nicht, sondern ging hin und warf ihn ins Gefängnis, bis er bezahlt hätte, was er schuldig war. Als aber seine Mitknechte sahen, was geschehen war, wurden sie sehr betrübt, kamen und berichteten ihrem Herrn den ganzen Vorfall. Da ließ sein Herr ihn kommen und sprach zu ihm: Du böser Knecht! Jene ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich batest; solltest denn nicht auch du dich über deinen Mitknecht erbarmen, wie ich mich über dich erbarmt habe? Und voll Zorn übergab ihn sein Herr den Folterknechten, bis er alles bezahlt hätte, was er ihm schuldig war. So wird auch mein himmlischer Vater euch behandeln, wenn ihr nicht jeder seinem Bruder von Herzen seine Verfehlungen vergebt.

Matthäus 18,21-35

Wir hingegen leben in der Heilsverwaltung der Gnade Gottes, in der alle Sünden der Menschheit bereits vollständig vergeben und aus dem Weg geräumt wurden, um so jedem einzelnen Menschen den Weg zur Errettung aus Glauben allein frei zu machen.

Gerettet zu werden bedeutet nicht: seine Sünden vergeben zu BEKOMMEN – sondern daran zu glauben, dass sie bereits vergeben WURDEN.

Und Gott hat euch mit ihm lebendig gemacht, die ihr tot wart in den Sünden und in der Unbeschnittenheit eures Fleisches, und hat euch vergeben alle Sünden. Kolosser 2,13

2. Korinther 5,18-21, 6,2 Alles aber ist von Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Christus und uns den Dienst der Versöhnung gegeben hat, denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter für Christus, und zwar so, dass Gott selbst durch uns ermahnt; so bitten wir nun stellvertretend für Christus: Lasst euch versöhnen mit Gott! Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, damit wir in ihm zur Gerechtigkeit Gottes würden. …Denn er spricht: »Ich habe dich zur willkommenen Zeit erhört und habe dir am Tage des Heils geholfen.« Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!

Epheser 1,7…In ihm (Christus) haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade,…

Epheser 4,32 Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig und vergebt einander, gleichwie auch Gott euch vergeben hat um Christus willen.

Römer 5,11 Aber noch mehr: wir rühmen uns sogar Gottes durch unsern Herrn Jesus Christus, durch den wir jetzt die Versöhnung empfangen haben.

Kolosser 1,19-20 Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen und durch ihn alles zu versöhnen zu ihm hin, es sei auf Erden oder im Himmel, indem er Frieden machte durch sein Blut am Kreuz.

Was ist mit Schutzengeln?

Eine Frage, die mich unter anderem eine zeitlang beschäftigte, bis ich eine biblisch begründete Antwort darauf für mich gefunden habe war diese: Warum werden immer wieder Menschen (Christen) – obwohl sie um den Schutz der Engel gemäß Psalm 91 beten – bei einem Unfall verletzt oder gar getötet, ebenso wie ihre Liebsten, für die sie gebetet hatten? Hat Gott uns – Seinen Heiligen – nicht zugesichert, er habe uns Schutzengel zur Seite gestellt, die uns vor schlimmem Unheil bewahren? Wie ist es möglich, dass so viele Gebete um Schutz vor Leid und Tod unerhört bleiben?

Denn du sprichst: Der HERR ist meine Zuversicht! Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht; Kein Übel wird dir begegnen, kein Unheilsschlag deinem Zelte nahen; Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt. Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen, wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten. »Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten; ich will ihn beschützen, weil er meinen Namen kennt.

Psalm 91,9-14

Natürlich liegt auch hier die Antwort in der Teilung des Wortes gemäß der von Gott gesetzten Verwaltungsabschnitte. Die Psalmen gehören grundsätzlich in Israels Heilsabschnitt, genauer gesagt in die Zeit des Gesetzes und der Propheten. Und auch wenn wir eine Menge zeitlose oder verwaltungsübergreifende Wahrheiten in den Psalmen finden können, wird der Bezug zu irdischem, körperlichem Segen für Gottes irdisches Volk an dieser Stelle wieder einmal ganz besonders sichtbar.

Auch an anderen Stellen, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, bekräftigt Gott das Amt, das die Engel für die Heiligen inne haben. Die heiligen Engel als Boten Gottes und Helfer der Heiligen sowie als Gerichtsvollstrecker für die Ungläubigen begegnen uns auch in vielen Büchern des Alten Testaments bis in die Apostelgeschichte hinein.

Hebräer 1,13-14 Zu welchem von den Engeln hat er denn jemals gesagt: »Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde hinlege als Schemel für deine Füße«? Sind sie nicht alle dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, welche das Heil erben sollen?

1.Mose 22,11-12 Da rief ihm der Engel des HERRN vom Himmel her zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich! Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm gar nichts; denn nun weiß ich, dass du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen!

Psalm 104,1-4 Lobe den HERRN, meine Seele! HERR, mein Gott, du bist sehr groß; mit Pracht und Majestät bist du bekleidet, du, der sich in Licht hüllt wie in ein Gewand, der den Himmel ausspannt wie eine Zelt, der sich seine Obergemächer zimmert in den Wassern, der Wolken zu seinem Wagen macht und einherfährt auf den Flügeln des Windes, der seine Engel zu Winden macht, seine Diener zu Feuerflammen.

Lukas 1,30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.

In der Apostelgeschichte, einer Zeit des Übergangs von Israels Programm zum Leib Christi, in welcher Gott noch direkt in das Leben Seiner auserwählten Apostel eingriff, um Seinen Plan zu verfolgen, dienten Engel den Jüngern Israels bei verschiedenen Gelegenheiten: Sie halfen den Aposteln wiederholt dabei, aus dem Gefängnis zu entkommen (Apostelgeschichte 5,19-20 und 12,7-10). Sie führten die Begegnungen des Phillippus (Apostelgeschichte 8,26) mit dem Eunuchen in Kapitel 8 und die des Petrus mit dem Hauptmann Kornelius in Kapitel 10 (Apostelgeschichte 10,3-8). Zu guter Letzt, in Kapitel 27, erfahren wir auch noch von einer Begebenheit, in der dem Apostel Paulus durch einen Engel Gottes in der Sturmnacht auf dem Schiff Trost zugesprochen und geholfen wurde (Apostelgeschichte 27,23-24). Jedoch ist dies die einzige und zugleich letzte Erwähnung von einem engelhaften Eingreifen, das den Dienst des Paulus betraf.

In den Briefen des Paulus, welche unsere vollständige Lehre für die Zeit der Gnade enthalten, ist jedoch kein einziges Mal von Schutzengeln die Rede, wie es der Psalm 91 nahe legte und auch sonst gibt es keinerlei Hinweis darauf, dass Gott uns Engel zur Seite gestellt hat, um Seinen Willen zur Erfüllung zu bringen. Die Engel haben keinen Dienst an uns.

Gottes Wirken in der Zeit der Gnade folgt anderen Gesetzmäßigkeiten. Wenn wir eines aus den Paulusbriefen ziehen können, dann ist es der Fakt, dass die Engel von uns, von der Gemeinde, lernen und uns beobachten, um Gottes Weisheit und Wirken zu verstehen. Wir haben somit einen Auftrag, der ihrem Benefit dient. Sie bezeugen sehr wohl, was hier auf Erden geschieht, greifen allerdings nicht in unser Leben ein. Auch erfahren wir, dass wir es sind, die in zukünftigen Zeiten mit Christus als unserem Haupt über die Engel in den himmlischen Regionen herrschen werden. Ein Anrufen Gottes, damit er uns Seine heiligen Engel zur Hilfe schicken möge oder ein Versprechen dieser Art, suchen wir in unserer eigenen Lehre vergebens.

Epheser 3,10-11 …damit jetzt den Fürstentümern und Gewalten in den himmlischen Regionen durch die Gemeinde die mannigfaltige Weisheit Gottes bekannt gemacht werde, nach dem Vorsatz der Ewigkeiten, den er gefasst hat in Christus Jesus, unserem Herrn,…

1.Timotheus 5,21 Ich ermahne dich ernstlich vor Gott und dem Herrn Jesus Christus und den auserwählten Engeln, dass du dies ohne Vorurteil befolgst und nichts aus Zuneigung tust!

1.Korinther 4,9 Es scheint mir nämlich, dass Gott uns Apostel als die Letzten hingestellt hat, gleichsam zum Tod bestimmt; denn wir sind der Welt ein Schauspiel geworden, sowohl Engeln als auch Menschen.

1.Korinther 6,3 Wisst ihr nicht, dass wir Engel richten werden? Wie viel mehr die Angelegenheiten dieses Lebens?

1.Korinther 11,10 Darum soll die Frau ein Zeichen der Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen.

Was ist mit unerhörten Gebeten?

Johannes 14,13 Und alles, was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun, damit der Vater verherrlicht wird in dem Sohn.

Matthäus 18,19 Wiederum sage ich euch: Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen zuteil werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist.

1.Johannes 3,22 …und was immer wir bitten, das empfangen wir von ihm, weil wir seine Gebote halten und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.

Matthäus 7,7 Bittet, so wird euch gegeben; sucht, so werdet ihr finden; klopft an, so wird euch aufgetan!

Bekommen wir immer alles, worum wir im Gebet bitten, so wie der Herr es Seinen Aposteln und den Mitgliedern der Kleinen Herde versprochen hat? Ich denke, die Antwort ist mittlerweile offensichtlich: Bleiben Gebete unbeantwortet, ist dies nicht, weil Gott unfähig wäre oder nicht interessiert. Was Gott uns zuspricht und für uns bestimmt hat, das erfüllt er auch. Andersherum – wenn Gott uns bestimmte Dinge nicht zugedacht hat – wäre es unklug, diese von ihm zu erwarten oder zu fordern, nur weil wir selbst es so wollen. Das Gebet im Einklang mit Gottes Willen für uns ist der Schlüssel für ein glückliches, freudvolles Gebetsleben als Christen in der Heilsverwaltung der Gnade.

Wir müssen „mit Paulus beten“, unserem eigenen Apostel, dem Sprecher Gottes für uns. Wenn die Bibel davon spricht, „im [Heiligen] Geist zu beten“ (Epheser 6,18 und Judas 1,20), bedeutet das, dass wir in Übereinstimmung mit Gottes Willen beten, oder mit dem, was Gott, der Heilige Geist, heute tut. Die Bibel sagt, dass nur das Amt des Paulus sich auf das konzentriert, was Gott heute tut. „Gott, unser Retter, dessen Wille es ist, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,-4). Gottes Wille heute, in diesem Zeitalter der Gnade, ist es, dass alle Menschen allein auf Seinen Sohn Jesus Christus vertrauen, um gerettet zu werden, und dass jeder Christ zu geistlicher Reife heranwächst.

Abgesehen davon gibt es in der Bibel kein so genanntes „Übergabegebet“ oder „Gebet des Sünders“, das verlorene Menschen beten können, um gerettet zu werden. Gerettete Menschen beten in der Bibel. Das heißt: erst muss der Mensch durch den Glauben errettet werden, dann beginnt sein Gebetsleben als Christ.

In diesem Sinne wünsche ich euch allen erbauliche Gespräche mit unserem Herrn und Retter und viele wunder-volle Momente, wenn ihr erleben könnt, wie eure Gebete beantwortet werden!

Alle Teile dieser Serie:

Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 1)

Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 2)

Gebet in der Heilsverwaltung der Gnade (Teil 3)

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