Wie spricht Gott zu uns?
Nachdem wir uns bereits angeschaut haben, wie und wo Gott uns wissen lässt, dass Er in unserer aktuellen Heilsverwaltung der Gnade, im Geheimnis, weder durch Zeichen und Wunder, noch durch die Einflussnahme auf unsere äußeren Lebensumstände auf uns einwirkt, wollen wir heute eine Anwort auf folgende Frage in der Schrift suchen:
Wie kommuniziert Gott mit uns Menschen in der jetzigen Heilsverwaltung?
Ein Blick zurück: Wie kommunizierte Gott mit den Menschen in früheren Zeiten?
Nachdem Gott in vergangenen Zeiten vielfältig und auf vielerlei Weise zu den Vätern geredet hat durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn.
Hebräer 1,1 -2
In vergangenen Zeiten sprach Gott auf verschiedenste Weise mit Seinen berufenen Mittelsmännern. Zum Beispiel redete Er immer wieder direkt oder mit Hilfe Seiner heiligen Engel zu einzelnen, ausgewählten Menschen. Dies waren in erster Linie Seine heiligen Propheten. Der Zweck war es, durch das Verkünden und das Niederschreiben von diesen Offenbarungen, den Menschen Gottes Willen mitzuteilen. In der Schrift ist eine Reihe an Einzelfällen dokumentiert, in denen Gott auch zu bestimmten Menschen sprach, die zwar keine Propheten waren, aber eine andere wichtige Rolle in Gottes Plan für die Menschheit bzw. für Israel spielten.
1.Mose 12,1 Und der HERR sprach zu Abram: Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will.
Richter 6,14 Der HERR aber wandte sich zu ihm [Gideon] und sprach: Geh hin in dieser deiner Kraft! Du sollst Israel aus der Hand der Midianiter erretten! Habe ich dich nicht gesandt?
2.Könige 10,30 Und der HERR sprach zu Jehu: Weil du willig gewesen bist, zu tun, was mir gefallen hat, und am Hause Ahab alles getan hast, was in meinem Herzen war, sollen dir auf dem Thron Israels sitzen deine Söhne bis ins vierte Glied.
Jesaja 1,1 Dies ist die Offenbarung, die Jesaja, der Sohn des Amoz, über Juda und Jerusalem geschaut hat in den Tagen Ussijas, Jotams, Ahas’ und Hiskias, der Könige von Juda:
Hesekiel 1,3 da erging das Wort des HERRN ausdrücklich an Hesekiel, den Sohn Busis, den Priester, im Land der Chaldäer am Fluss Kebar; und die Hand des HERRN kam dort über ihn.
Sacharja 1,1 Im achten Monat des zweiten Jahrs des Königs Darius geschah das Wort des HERRN zu Sacharja, dem Sohn Berechjas, des Sohnes Iddos, dem Propheten:
Sacharja 3,6 Und der Engel des HERRN bezeugte es Jeschua und sprach:
Joel 1,1 Dies ist das Wort des HERRN, das an Joel, den Sohn Pethuels, ergangen ist:
1.Mose 31,3 Da sprach der HERR zu Jakob: Kehre zurück in das Land deiner Väter und zu deiner Verwandtschaft, und ich will mit dir sein!
2.Mose 7,26 Und der HERR sprach zu Mose: Geh hinein zum Pharao und sprich zu ihm: So spricht der HERR: Lass mein Volk ziehen, damit es mir dient!
1.Samuel 3,11 Und der HERR sprach zu Samuel: Siehe, ich will eine Sache in Israel tun, dass jedem, der es hören wird, beide Ohren gellen werden.
2.Samuel 12,1 Und der HERR sandte Nathan zu David. …
2. Könige 1,15 Da sprach der Engel des HERRN zu Elia: Geh mit ihm hinab und fürchte dich nicht vor ihm! Und er machte sich auf und ging mit ihm hinab zum König.
Richter 6,8 da sandte der HERR einen Propheten zu den Kindern Israels, der sprach zu ihnen: »So spricht der HERR, der Gott Israels: Ich habe euch aus Ägypten herausgeführt und euch aus dem Haus der Knechtschaft gebracht,
Jeremia 1,1-2 Die Worte Jeremias, des Sohnes Hilkias, von den Priestern, die in Anatot im Land Benjamin wohnten, an welchen das Wort des HERRN erging in den Tagen Josias, des Sohnes Amons, des Königs von Juda, im dreizehnten Jahr seiner Regierung,
Lukas 1,30 Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Denn du hast Gnade bei Gott gefunden.
Was wir uns an dieser Stelle bewusst machen müssen: In vergangenen, biblischen Zeiten, hatten die Menschen noch nicht, was wir inzwischen haben: die vollständige, das heißt fertig abgeschlossene Offenbarung Gottes, die kompletten Schriften über die Prophetie und über das Geheimnis in einem Buch zusammen gefasst. Da diese Menschen damals immer nur stückweise Wissen und Erkenntnis von Gott erhielten, brauchten sie das Wort der Propheten, die Gottes Wort eingegeben bekamen und direkte Führung durch die heiligen Engel.
Das große Puzzle
Gott zeigt uns auf, dass Sein Wort nicht einfach eine wahllose Aneinanderreihung von isoliert zu betrachtenden Standbildern darstellt, wie in einem Fotoalbum. Statt dessen entspricht Seine Offenbarung mehr einem Film, der sich über mehrere Jahrtausende in seiner Handlung entfaltete und den wir von Anfang bis Ende anschauen (studieren) müssen, um seinen Sinn zu verstehen. Wenn man sich einen Film ansieht, versteht man nach der ersten Hälfte ja auch noch nicht genau, wie die Geschichte sich entwickeln und ausgehen wird. Dazu muss man schon den ganzen Film bis zum Ende anschauen.
Genauso ist es auch mit der Bibel, in deren Geschichte sich Gottes Weisheit erst nach und nach enthüllt und immer weiter im Verständnis aufeinander aufbaut, bis sie zum Schluss – durch die Offenbarung des Geheimnisses – ein schlüssiges Gesamtbild ergibt. Alle Puzzlezeile sind wichtig, um das Bild zu erkennen.
Und das Wundervolle: Gott hat uns ALLE Puzzleteile gegeben. Das Puzzle ist vollständig. Es fehlt nichts.

Nun liegt es an uns, es zusammen zu setzen. Es braucht keine weiteren, neuen Puzzleteile mehr, wir dürfen einfach die vorhandenen Teile verwenden. Dies ist eine herausfordernde und anspruchsvolle Aufgabe, die – sorgfältig ausgeführt – ein ganzes Menschenleben füllen wird.
Gott hat Seinen Teil getan: Er hat uns VOLL ausgerüstet mit aller geistigen Führung, die wir Menschen brauchen, um Seinen Willen zu verstehen und darin zu wandeln.
Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk voll ausgerüstet.
2.Timotheus 3,16-17
Der Apostel, der das Wort vollendete
1.Korinther 15,1-8 Ich erinnere euch aber, ihr Brüder, an das Evangelium, das ich euch verkündigt habe, das ihr auch angenommen habt, in dem ihr auch fest steht, durch das ihr auch gerettet werdet, wenn ihr an dem Wort festhaltet, das ich euch verkündigt habe — es sei denn, dass ihr vergeblich geglaubt hättet.
Denn ich habe euch zuallererst das überliefert, was ich auch empfangen habe, nämlich dass Christus für unsere Sünden gestorben ist, nach den Schriften, und dass er begraben worden ist und dass er auferstanden ist am dritten Tag, nach den Schriften, und dass er dem Kephas erschienen ist, danach den Zwölfen. Danach ist er mehr als 500 Brüdern auf einmal erschienen, von denen die meisten noch leben, etliche aber auch entschlafen sind. Danach erschien er dem Jakobus, hierauf sämtlichen Aposteln.
Zuletzt aber von allen erschien er auch mir, der ich gleichsam eine unzeitige Geburt bin.
Kolosser 1,25-26 Ihr Diener bin ich geworden gemäß der Haushalterschaft Gottes, die mir im Blick auf euch gegeben ist, um das Wort Gottes zu vollenden, nämlich das Geheimnis, das verborgen war, seitdem es Weltzeiten und Geschlechter gibt, das jetzt aber seinen Heiligen offenbar gemacht worden ist. Ihnen wollte Gott bekannt machen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses unter den Heiden ist, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Was Paulus, unser Apostel, hier schreibt, ist bedeutsam: Er war der Letzte, dem Jesus Christus nach Seiner Auferstehung erschienen ist. Und er war es, der Gottes Wort vollendete. Vollendet, das heißt fertig, komplett, abgeschlossen.
Wenn Gottes Offenbarung aber vollendet ist, bedeutet dies: Gott spricht nicht mehr. Gott hat gesprochen.
Nur wenn die Offenbarung an die Propheten und Apostel Israels zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war, kann das Geheimnis das allerletzte Puzzelstück gewesen sein, welches dem Wort Gottes noch fehlte. Dieses wurde dem Paulus gegeben, für uns Heidenvölker: das Evangelium der Unbeschnittenheit, das Evangelium der Gnade.
Galater 1,11-12 Ich lasse euch aber wissen, Brüder, dass das von mir verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt; ich habe es ja auch nicht von einem Menschen empfangen, noch durch Unterricht erlernt, sondern durch die Offenbarung Jesu Christi.
Römer 16,25 Dem aber, der euch zu festigen vermag laut meinem Evangelium und der Verkündigung von Jesus Christus, gemäß der Offenbarung des Geheimnisses, das von ewigen Zeiten her verschwiegen war,…
2.Korinther 12,7 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe.
Römer 2,16 ……an dem Tag, da Gott das Verborgene der Menschen durch Jesus Christus richten wird nach meinem Evangelium.
Das Wissen um das Geheimnis hilft uns auch dabei, den Rest von Gottes Wort vollumfänglich zu erfassen. So sagt Paulus denn auch zu uns, dass wir durch seine Lehre in die Lage versetzt sind, alle Dinge zu verstehen, die Gott uns mitgeteilt hat. Wenn wir das Evangelium der Gnade wirklich ergreifen, fallen auch alle anderen Dinge in der Bibel an ihren richtigen, für sie zugedachten Platz. Gottes Willen, Gottes Plan und Gottes Zeitlinie öffnet sich für unsere Erkenntnis in ihrer unbeschreiblichen Brillianz und Größe. Die Präzision Seiner Offenbarung verschlägt mir noch immer den Atem und lässt sowohl die Gemeinsamkeiten als auch die Unterschiede in den einzelnen Heilsverwaltungen herausstechen und in vollem Glanz erstrahlen.
Bedenke, was ich sage! Und der Herr wird dir Verständnis geben in allen Dingen.
2.Timotheus 2,7
Fazit: Wie spricht Gott mit uns?

Gott kommuniziert mit uns, Seinem himmlischen Volk, in der heutigen Heilsverwaltung durch Seinen Geist, wenn wir Sein Wort studieren und es glauben. Gott hat uns mitgeteilt, dass Er Seine Offenbarungen an uns Menschen vollendet und uns alles gegeben hat, was wir an geistiger Führung in diesem Leben brauchen. Das Evangelium der Gnade ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der daran glaubt. Der Heilige Geist wirkt in uns Gläubigen und hilft uns dabei, Sein Wort richtig zu verstehen. Dann wirkt dieses Gotteswort in uns und erneuert uns von innen heraus, so dass wir dazu befähigt werden, die Welt mit dem Geist des Christus zu sehen und nach Gottes Willen zu handeln.
Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid. 1.Thessalonicher 2,13
Römer 1,16 Denn ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht; denn es ist Gottes Kraft zur Errettung für jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, dann auch für den Griechen;
1.Korinther 1,17-18 …denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen, und zwar nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz des Christus entkräftet wird. Denn das Wort vom Kreuz ist eine Torheit denen, die verlorengehen; uns aber, die wir gerettet werden, ist es Gottes Kraft;
Wer diese Wahrheiten in sich wirken lässt, der wird spüren, wie sie ihn innerlich stabilisieren und fest gründen. In Gottes Wort haben wir allezeit Zugang zu Ihm, zu Seinem Geist. Was für ein Geschenk!
Ich freue mich über dein Wort wie einer, der große Beute findet.
Psalm 119,162
Im nächsten Teil dieser Serie wollen wir uns dann weiter den Aposteln, Propheten und den Geistesgaben auf die Spur begeben. Denn auch diese dien(t)en alle wichtigen Zwecken, die sich nachvollziehen und in Bezug zu ihrer zugehörigen Epoche einordnen lassen.
Gottes Frieden und Gnade begleite euch durch den Tag!
Alle Teile dieser Serie:
Frage #1 Gibt es heutzutage noch immer die Zeichen und Wunder, von denen wir in der Bibel lesen?
Frage #2 Sind die Geistesgaben gerade aktiv und gibt es noch immer Apostel und Propheten?
Frage #3 Wie kommuniziert Gott mit uns Menschen in der jetzigen Heilsverwaltung?
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