
Steckt Gott in unseren Lebensumständen? (Teil 2)
Im ersten Teil dieser Studie haben wir herausgearbeitet, dass Gott in vergangenen Zeiten sehr stark in die äußeren Umstände der Menschen hier auf Erden eingriff und dass Er dies in zukünftigen Zeiten auch wieder tun wird. Dies betrifft die Prophetielinie Israels. Gottes Wirken auf Erden war vielfältig und diente stets einem klaren Zweck in Seinem Plan.
Aber wie ist es mit uns, dem Leib Christi, in der Heilsverwaltung der Gnade? Was hat Gott uns mitgeteilt und welchen Grundsätzen folgt Sein Umgang mit uns, die wir dazu auserkoren wurden, ihm eines Tages im himmlischen Anteil Seines Reiches zu dienen und dort mit Christus als unserem Haupt zu regieren?
Gottes himmlisches Volk
Im Gegensatz zu Gottes irdischem Volk Israel, welches in allen wichtigen Aspekten an die Dinge des Körpers und dieser Welt hier auf der Erde gebunden ist, folgen wir als Gottes himmlisches Volk in unserem Wandel mit Christus ganz anderen Grundsätzen. Solchen, die allein im geistigen, unsichtbaren Bereich verortet sind und nicht im Sichtbaren.
Unsere Errettung erfolgt aus Gnade durch den Glauben allein, unseren Wandel in Christus gestalten wir ebenfalls aus Gnade durch den Glauben ohne äußerlich sichtbare Zeichen und Wunder, unsere Segnungen sind rein geistige Segnungen an himmlischen Orten und auch unsere Taufe ist eine unsichtbare, geistige Taufe. Es gibt keinen Tempel mehr, der mit Händen gebaut wurde, sondern wir sind als Gemeinde der Tempel Gottes, in dem Sein Geist wohnt.
Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
2.Korinther 5,7
Wir, als Mitglieder des Leibes Christi, haben die klare Weisung von unserem Herrn bekommen, dass wir allein im Glauben wandeln. Das bedeutet, Gott hat uns KEINE sichtbaren Gegebenheiten, also Beweise Seiner Existenz zugedacht. Aus meiner Sicht sind all unsere äußeren Lebensumstände fraglos etwas Sichtbares. Genauso fallen jegliche Formen von sinnlichen Erscheinungen und Visionen in diese Kategorie oder alle Arten von Symbolen und sonstigen sichtbaren „Zeichen“.
Römer 8,24 Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht?
Galater 6,8 Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten.
Kolosser 3,2 Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.
2.Korinther 4,17-18 Denn unsre Bedrängnis, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare. Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.
Auch „erzieht“ uns Gott nicht wie das Volk Israel mit physisch spürbaren bzw. sichtbaren Segnungen oder Züchtigungen. Denn das wäre ja auch nicht „im Glauben wandeln“, sondern eine mit dem Körper spürbare Führung.
Als Gottes mündige, also als erwachsen angesehene Kinder, die nicht mehr unter dem Gesetz verschlossen sind wie Israel, werden wir statt dessen allein durch Seine Gnade und Seinen Geist geführt und geleitet. Anstatt von Gott belohnt (gesegnet) zu werden, wenn wir ihm wohlgefällig handeln oder bestraft (gezüchtigt) werden, wenn wir sündigen oder den rechten Weg verlassen, überführt uns der Heilige Geist von unseren Sünden und bewirkt in uns das Wollen und das Vollbringen nach Gottes Wohlgefallen, wenn wir ihn nicht ersticken.
Galater 4,1-7 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, besteht zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, obwohl er Herr aller Güter ist; sondern er steht unter Vormündern und Verwaltern bis zu der vom Vater festgesetzten Zeit. Ebenso waren auch wir, als wir noch unmündig waren, den Grundsätzen der Welt als Knechte unterworfen. Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, welche unter dem Gesetz waren, loskaufte, damit wir die Sohnschaft empfingen. Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen gesandt, der ruft: Abba, Vater! So bist du also nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe Gottes durch Christus.
Galater 3,23-24 Bevor aber der Glaube kam, wurden wir unter dem Gesetz verwahrt und verschlossen auf den Glauben hin, der geoffenbart werden sollte. So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden.
Titus 2,11-12 Denn erschienen ist die Gnade Gottes, die allen Menschen das Heil bringt, indem sie uns dazu erzieht, dem gottlosen Wesen und den weltlichen Begierden abzusagen und besonnen, gerecht und gottselig (schon) in der gegenwärtigen Weltzeit zu leben,…
Römer 6,14 Denn die Sünde wird nicht herrschen über euch, weil ihr nicht unter dem Gesetz seid, sondern unter der Gnade.
Philipper 2,13 Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.
Paulus und die äußeren Umstände
Wenn wir einen kurzen Blick auf unseren Apostel werfen, sehen wir auch, dass Paulus sich nicht auf äußere Umstände fokussierte – weder in seinem Trachten, noch in seinem Gebetsleben oder in seinen Ermahnungen an uns Heilige, wonach wir streben sollen.
Paulus wuchs in der jüdischen Religion mit den Lehren der Propheten des Alten Testaments auf. Für ihn war es ein Prozess, die Verheißungen Israels und Gottes Wirken bei Seinem Volk abzulegen und sich auf den neuen Weg einzustellen. Im Alten Bund führte Gott Sein Volk durch irdische Segnungen und Züchtigungen. Wer gehorsam im Glauben stand, konnte zum Beispiel körperliches Heil, Wohlstand, reiche Ernte, Befreiung aus den Händen der Feinde und dergleichen mehr physische Segnungen von Gott erbitten. In den ersten Jahren hatte Paulus als Apostel außerdem übermäßige Geistesgaben von Gott geschenkt bekommen, wie eine enorme Heilungsgabe, bis hin zum Auferwecken der Toten oder das Sprechen in allen Sprachen der Welt.
Mit fortschreitender Amtszeit verließen ihn viele dieser Gaben wieder und sein Umgang mit widrigen Lebensumständen musste sich wandeln. Er erkannte, dass Gottes Wirken in dieser neuen Heilsperiode nicht mehr in der Veränderung von äußeren Lebensumständen bestand oder in der Befreiung von körperlichen Leiden, sondern in der Arbeit des Heiligen Geistes in uns, an unserem inneren Menschen. Durch Seine Gnade, Sein Wort, die Erneuerung unseres Geistes und die Früchte des Heiligen Geistes in uns werden wir dazu ausgerüstet, mit allen äußeren Umständen zurecht kommen zu können. Dies beeinflusste auch das Gebetsleben des Paulus, weshalb wir gut beraten sind, uns auch bei unseren Gebeten ein Beispiel an Paulus zu nehmen.
Römer 5,3-5 Nicht allein aber das, sondern wir rühmen uns auch der Bedrängnisse, weil wir wissen, dass Bedrängnis Geduld bringt, Geduld aber Bewährung, Bewährung aber Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zuschanden werden; denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.
Epheser 1,3-4 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit jedem geistlichen Segen in den himmlischen Regionen in Christus, wie er uns in ihm auserwählt hat vor Grundlegung der Welt, damit wir heilig und tadellos vor ihm seien in Liebe.
Epheser 3,16-17 Er gebe euch nach dem Reichtum seiner Herrlichkeit, mit Kraft gestärkt zu werden durch seinen Geist an dem inneren Menschen; dass der Christus durch den Glauben in euren Herzen wohnt und ihr in Liebe gewurzelt und gegründet seid,
Gott hat uns seine GNADE geschenkt, die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu ertragen und zu erdulden, anstatt uns von unseren Problemen zu befreien. Jesus Christus verspricht uns innere Stärke, Festigung und Kraft, um mit ihnen zurecht zu kommen, Er verspricht uns keine Änderung unserer äußeren Umstände.
Philipper 4,12-13 Denn ich verstehe mich aufs Armsein, ich verstehe mich aber auch aufs Reichsein; ich bin mit allem und jedem vertraut, sowohl satt zu sein als auch zu hungern, sowohl Überfluss zu haben als auch Mangel zu leiden. Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.
2.Korinther 12,7-10 Und damit ich mich wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Pfahl fürs Fleisch gegeben, ein Engel Satans, dass er mich mit Fäusten schlage, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal den Herrn gebeten, dass er von mir ablassen soll. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft wird in der Schwachheit vollkommen! Darum will ich mich am liebsten vielmehr meiner Schwachheiten rühmen, damit die Kraft des Christus bei mir wohne. Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.
Aberglauben, Okkultismus und der große Marionettenspieler
Nun wollen wir aber den Bogen schlagen zu den zuvor gestellten Eingangsfragen:
Schickt Gott uns genau zur rechten Zeit den richtigen Menschen in unser Leben? Beschützt Er mein Haus vor dem Sturm, lässt aber das Haus meines Nachbarn Schaden nehmen? Beeinflusst Er das Wetter, führt die Hand des Chirurgen, lässt Er uns einen günstigen Parkplatz oder das perfekte Stellenangebot zukommen? Sendet Er dir Geld auf dein Konto, wenn du dafür betest oder heilt auf wundersame Weise den Krebs deiner Schwester? Sorgt Er dafür, dass du den Traumpartner für´s Leben triffst oder mein Baby gesund zur Welt kommt?
Spricht Gott im Traum oder durch Erscheinungen und Visionen mit uns? Sendet Er uns vielleicht stetig geheimes, bis dahin verborgenes Wissen mittels Engeln oder neuer Offenbarungen? Führt Er uns im Alltag durch verschiedenste Symbolik oder Synchronizitäten (Zahlen /Nummernfolgen, Liedtexte, Buchtitel etc.) dahin, wo Er uns haben will?
In meiner Zeit im NewAge hatte ich einen Glaubenssatz in mir, der ging ungefähr so: „Alles passiert aus einem (guten) Grund“ oder auch „ich komme immer zur rechten Zeit am rechten Ort an, an dem ich sein soll“. Auch achtete ich phasenweise mal mehr, mal weniger auf „Zeichen“ wie das Finden eines Glückspfennigs oder dachte, dass bestimmte Zahlen eine Bedeutung oder Kraft in sich trugen.
Ich dachte, Schlechtes wie auch Gutes, im Grunde alles, was mir im Leben begegnet, wird von einer höheren Macht gelenkt – es dient zu meinem Lernen, für mein persönliches Wachstum, und im Gesamtkontext letztendlich zum Benefit des gesamten Universums, mit welchem ich in einer großen Einheit verbunden bin. In dieser Weltsicht gibt es keine „Zufälle“, alles ist irgendwie durch geistige Mächte orchestriert und hat einen Sinn oder Grund. Böses oder Schlechtes ist im Prinzip nur eine Facette vom großen Ganzen, alles hat eine Daseinsberechtigung und erst durch die Balance der Dualitäten entsteht eine vollständige Einheit.
Ich habe festgestellt, dass sich dieses Weltbild auch problemlos in christliches Vokabular einbetten lässt. Was dann entsteht, ist ein okkultes, abergläubisches Verständnis unserer Realität in christlichem Gewand, ohne biblische Grundlage. Das Ganze könnte sich in folgende Glaubenssätze kleiden:
- GOTT, der große Marionettenspieler: Hier ist nun kein unpersönliches Universum und auch keine andere Gottheit der Dirigent unseres Lebens, sondern der Gott der Bibel bildet die höhere Macht, die alle unsere Geschicke bis ins kleinste Details lenkt, was wir Menschen gar nicht überblicken können.
- Diese Idee kann dann durchaus so weit gehen, dass Gott alles in unserem Alltag kontrolliert z.B. auch darüber bestimmt, welche Kleidung wir am Morgen aussuchen, ob wir uns die Zähne putzen oder was wir zum Essen kochen.
- Wenn das Auto nicht anspringt /ein Stau einen Termin verhindert, hat Gott an diesem Tag etwas anderes mit uns vor, wir wissen es nur noch nicht. Was der Grund dafür war, werden wir entweder nie erfahren oder wir lesen ihn in darauf folgende Ereignisse hinein, die nicht passiert wären, hätte das Auto funktioniert / wäre die Straße frei gewesen.
- In Bezug auf Leid gibt es dann auch eine ähnliche Erklärung wie die des persönlichen Wachstums oder des Benefits für das große Ganze: Wenn ein Kind stirbt oder jemanden eine schwere Krankheit ereilt, soll der Mensch darauf vertrauen, dass Gott dies aus einem guten Grund getan /zugelassen hat, den derjenige einfach (noch) nicht verstehen kann. Sünde, Leid und Tod erhalten damit eine von Gott gewollte Legitimation in der Schöpfung.
- Gott sendet uns genau die richtigen Menschen zu rechten Zeit auf unseren Weg, um unser Geschick / Schicksal nach Seinen Vorstellungen für uns zu lenken.
- bzw. Gott hat einen „Plan“ für mein Leben, einen Sinn für mich persönlich, der über Gottes Willen hinausgeht, den er uns in Seinem Wort offenbart hat. In diesem Fall ist alles durch ihn vorherbestimmt / wir durchlaufen ein von Gott vorbereitetes Schicksal und „Gottes Willen“ bekommt eine individuelle Note, anstatt eines Gesamtplanes für die Schöpfung und für unsere jeweilige Heilskörperschaft.
- In letzter Konsequenz bedeutet dies: Gott hat die Sünde selbst verursacht und Gott entscheidet auch, welcher Mensch zum Glauben an ihn kommt (und somit errettet wird) und wer nicht (und somit in Ewigkeit Qualen erleiden muss).
Mit meinem mittlerweile fest gegründeten Bibelverständnis halte ich ALLE diese Ideen für reinen Aberglauben bzw. ein okkultes Weltbild mit christlichem Anstrich.
In der Bibel lesen wir, dass Dinge ZUFÄLLIG geschehen. Das liegt daran, dass der Mensch einen freien Willen von Gott bekommen hat und fortlaufend seine Entscheidungen selber trifft. Dies war schon im Garten Eden so, und dies ist zu allen Zeiten wahr. Im Vergleich zu alten Zeiten fällt in unserer jetzigen Heilsverwaltung, wie oben gezeigt, Gottes direktes Eingreifen in unsere äußeren Lebensumstände weg. So können wir zwar versuchen, unser Bestes zu geben, unsere Lebensumstände so gut wie möglich zu gestalten, aber das Ergebnis unserer Bemühungen wird am Ende doch durch die vielen Zufälle und Variablen beeinflusst, die uns umgeben und auf uns einwirken.
2.Samuel 1,6 Und der junge Mann, der ihm dies sagte, sprach: Ich kam zufällig auf das Bergland von Gilboa, und siehe, Saul lehnte sich auf seinen Speer, und siehe, Streitwagen und Reiter jagten hinter ihm her.
Prediger 9,11 Und ich wandte mich um und sah unter der Sonne, dass nicht die Schnellen den Wettlauf gewinnen, noch die Starken die Schlacht, dass nicht die Weisen das Brot erlangen, auch nicht die Verständigen den Reichtum, noch die Erfahrenen Gunst, sondern alles liegt an Zeit und Glück.
1.Samuel 6,9 Und seht zu: Geht sie den Weg hinauf in ihr Land auf Bet-Schemesch zu, so hat er uns dies große Übel angetan; wenn nicht, so wissen wir, dass nicht seine Hand uns getroffen hat, sondern es ist uns zufällig widerfahren.
Lukas 10,31 Zufällig aber ging ein Priester jenen Weg hinab; und als er ihn sah, ging er an der entgegengesetzten Seite vorüber.
Gott beraubt uns nicht unserer freien Wahl, sei es in den vielen Kleinigkeiten des Alltags oder in der Frage unseres Glaubens. Gott zwingt uns zu nichts und erduldet, dass wir Menschen uns auch gegen Ihn entscheiden können und unser Leben ohne Ihn verbringen. Sein WILLE ist es natürlich, dass alle Menschen zum Glauben an die Wahrheit kommen und errettet werden. Aber die Entscheidung, die Wahl, hat Er uns überlassen.
Eine Liebe zu Gott, die nicht freiwillig gewählt wird, ist keine echte Liebe. Wenn Gott bewirken würde, dass manche Menschen an ihn glauben und andere nicht, dann würde ihn das zu einem schrecklichen, narzisstischen Marionettenspieler machen, der sich selbst liebt und sich die Menschen erschaffen hat, um diese Selbstliebe zu verkörpern, während er der Verursacher allen Leids und all der Qualen wäre, die die Sünde in die Welt gebracht hat und welche die Menschen in alle Ewigkeit erwarten, wenn sie nicht errettet werden.
Ich weiss aus Seinem Wort, dass Er, der wahre, lebendige Gott so nicht ist. Ich weiss, dass der wahre, lebendige Gott gütig, liebend, barmherzig, geduldig und gerecht ist. Ich weiss, dass Sein Gesamtplan für Himmel und Erde am Ende unfehlbar aufgehen wird, OBWOHL er nicht jede Handlung oder Entscheidung von uns Menschen kontrolliert. Dies zeigt uns, wie unbegreiflich Seine Macht und Weisheit wirklich sind. Einen Plan auszuführen, bei dem Er alle Eventualitäten selbst kontrolliert und steuert, erscheint mir dagegen dann doch zu einfach.
Was Gott allerdings sehr wohl getan hat: Er hat uns mit Seinem Wort ausgerüstet, welches in uns wirksam wird, wenn wir es studieren und GLAUBEN. Durch die Erneuerung unseres Geistes, unseres inneren Menschen, verändert der Heilige Geist, wie wir die Welt sehen. Auf diese Weise nimmt Gott sehr wohl starken Einfluss auf die Menschheit: denn jeder einzelne von uns, der sich von Gott verändern lässt, denkt dadurch anders als vorher, urteilt anders, spricht und verhält sich anders, trifft andere Entscheidungen und handelt somit anders als zuvor. So wirkt Gott in dieser Welt in uns und durch uns, die wir die Glieder Seines Leibes geworden sind.
Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen; siehe, es ist alles neu geworden! 2.Korinther 5,17
1.Thessalonicher 2,13
Darum danken wir auch Gott unablässig, dass ihr, als ihr das von uns verkündigte Wort Gottes empfangen habt, es nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in
Wahrheit ist, als Gottes Wort, das auch wirksam ist in euch, die ihr gläubig seid.
Römer 12,2 Und passt euch nicht diesem Weltlauf an, sondern lasst euch in eurem Wesen verwandeln durch die Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was der gute und wohlgefällige und vollkommene Wille Gottes ist.
Gottes Willen
In der Bibel steht nicht geschrieben, dass Gott einen expliziten Plan und Willen für jeden einzelnen von uns hat. Gottes Willen, den wir in der Schrift erkennen können, ist viel umfassender und größer. Es geht nicht um MICH, nicht um MEIN individuelles Leben. Es geht UM IHN. Um SEINEN PLAN. Um SEINE GÜTE. Um SEIN WERK. Gottes Willen ist es, dass Seine Wahrheit bei allen Menschen bekannt wird und Er wünscht sich natürlich als unser Schöpfer und liebender Vater, dass alle Menschen gerettet werden.
Errettet kann ein Mensch aber nur werden, wenn er dem Evangelium seiner Erlösung glaubt und dies geht nur, wenn er es zu hören oder zu lesen bekommt. Wenn wir Gottes Willen ausführen möchten, sollten wir unseren Fokus also auf die Verbreitung des Evangeliums und auf einen gottgefälligen Lebenswandel in guten Werken setzen. Ist es entscheidend für die Ausführung von Gottes Willen, ob wir Lehrer oder Tischler sind, ob wir eine große Familie gründen oder alleinstehend bleiben? Ob wir in der Großstadt oder auf dem Lande leben oder welche Ernährungsform wir wählen? Nein: Denn egal, wo wir sind, was wir tun oder mit welchen Menschen wir zusammen kommen: wir können jederzeit Gottes Botschafter sein und dem Reich Gottes dienen. Der Heilige Geist hilft uns dabei und arbeitet in uns, wenn wir Gottes Wort verinnerlichen.
…denn dies ist gut und angenehm vor Gott, unserem Retter, dessen Wille es ist, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 1.Timotheus 2,4-5
1.Thessalonicher 5,18 Seid in allem dankbar; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch.
Kolosser 4,12 Es grüßt euch Epaphras, der einer von den Euren ist, ein Knecht Christi Jesu, der allezeit in seinen Gebeten für euch ringt, auf dass ihr fest steht, vollkommen und erfüllt mit allem, was Gottes Wille ist.
1.Thessalonicher 4,3-4 Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht
und ein jeder von euch verstehe, sein eigenes Gefäß in Heiligkeit und Ehre zu halten,…
Gottes Eingreifen in unser Leben
Wir sehen also, dass Gott zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich in das Leben der Menschen auf Erden eingegriffen hat. Was Er für uns, den Leib Christi, bereits im sichtbaren, irdischen Bereich getan hat – lange, bevor wir überhaupt auf der Welt waren – kann ich mit diesen 4 Punkten benennen:




Kreuz – Gott erniedrigte sich und wandelte in menschlicher Gestalt auf der Erde. Er führte ein perfektes, sündenfreies Leben und starb für unsere Sünden einen grausamen Tod. Er ist wieder auferstanden und all das tat Er, um die Sündenbarriere aus dem Weg zu räumen und sich mit der ganzen Welt zu versöhnen. Jesus Christus hat durch Sein Opfer unsere Errettung möglich gemacht.
Paulus – Jesus erwählte einen eigenen Apostel für die Zeit der Gnade. Er offenbarte ihm alle Einzelheiten des Geheimnisses und sorgte dafür, dass sich das Evangelium der Gnade auf der ganzen Welt verbreitete. Paulus vervollständigte das Wort Gottes und lebte ein Apostelleben voller Entbehrungen und Nöte, um uns sein Evangelium zu verkünden.
Sein Wort – Der wohl größte Schatz, den wir sogar SICHTBAR in Händen halten dürfen, das ist Gottes vollständige Offenbarung in einem Buch vereinigt. Gottes Geist wirkte jedes einzelne Wort und rüstete uns mit diesem Werk komplett mit allem aus, was wir an geistiger Führung in diesem Leben nur brauchen können. Gott hat dafür gesorgt, dass Sein Wort alle Zeit unverfälscht überdauert hat.
Sein Geist – Nicht nur können wir auf Gottes Geist zugreifen, jedes Mal, wenn wir die Bibel zur Hand nehmen. Der Heilige Geist selbst wohnt in jedem einzelnen Gläubigen, fungiert als Täufer, Tröster, Helfer, Versiegler und Lehrer, der uns in ein gottgefälliges Leben geleitet.
Der reife Christ
Abschließend möchte ich sagen, dass ich fest davon überzeugt bin, dass ein geistig reifer Christ NICHT nach Zeichen, Wundern, übersinnlichen Erfahrungen oder äußeren Hinweisen sucht, die ihm Gottes Wirken und Gottes Willen offenbaren. Er verlässt sich voll und ganz auf Gottes Wirken in dem ihm zugedachten unsichtbaren Bereich und lässt sich von Gott durch Sein Wort in alle Wahrheit und alles Verständnis führen. Er lernt, in jeglichen Lebensumständen Gottes Gnade zu erfahren und als Botschafter für Gottes Reich zu dienen. Und nur, weil widrige Umstände und Notlagen uns durchaus reifen lassen und unseren Charakter positiv beeinflussen können, heißt das noch lange nicht, dass Gott uns diese Umstände absichtlich oder gezielt geschickt hat!
Bald vertiefen wir dieses Thema noch einmal mit den Fragen, wie Gott heute mit uns spricht, ob es in unserer Zeit moderne Apostel und Propheten geben kann und ob Gottes Geistesgaben noch immer aktiv sind.
Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Weg.
Psalm 119,105
Prüft alles am Wort Gottes, es ist unsere Lampe auf allen dunklen Wegen!
Alle Teile dieser Serie:
Frage #1 Gibt es heutzutage noch immer die Zeichen und Wunder, von denen wir in der Bibel lesen?
Frage #2 Sind die Geistesgaben gerade aktiv und gibt es noch immer Apostel und Propheten?
Frage #3 Wie kommuniziert Gott mit uns Menschen in der jetzigen Heilsverwaltung?
Frage #4 Beeinflusst Gott unsere äußeren Lebensumstände?
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