
Apostelgeschichte – eine Zeit des Übergangs (Teil 3)
Wie wir in Teil 1 und in Teil 2 über die Apostelgeschichte gesehen haben, war die Zeit nach Christi Himmelfahrt völlig von den Erlebnissen der Kleinen Herde messias-gläubiger Juden dominiert. Die Trennung zwischen Juden und Heiden war weiterhin in Kraft, ebenso wie vor der Kreuzigung und das Evangelium des Reichs verbreitete sich unter der jüdischen Gemeinde in Jerusalem und Umgebung. Unsere heutige Gemeinde, der Leib Christi, unter der Heilsverwaltung der Gnade war bis zu diesem Zeitpunkt noch nirgends in Sicht. Unser Apostel Paulus war damals noch unter seinem jüdischen Namen Saulus als hoch religiöser Pharisäer bekannt und gefürchtet, weil er der Gemeinde der Juden übel zusetzte.
Nachdem die Nation Israel mit der Steinigung des Stephanus vorläufig ihre letzte Chance auf ihr Königreich verspielt hatte, war nun die Zeit gekommen, dass Jesus Seine himmlische Amtszeit aufnahm, welche von da an gute 30 Jahre andauern würde, in denen Sein erwählter Apostel alle Offenbarungen bekommen sollte, die es brauchte, um das Wort Gottes zu vollenden.
Paulus war gerade dabei, die Kleine Herde bis aufs Blut zu verfolgen. Doch auf dem Weg nach Damaskus, erschien ihm der HERR und Paulus erkannte, dass er selbst derjenige gewesen war, der gegen Gott gelästert und sich schwer an den Heiligen versündigt hatte. An ihm zeigte Gott als Erstem das volle Ausmaß Seiner Gnade, errettete ihn allein aus Glauben und offenbarte ihm eine neue Botschaft: Das Geheimnis, dass Gott in sich selbst verborgen gehalten hatte, seit die Welt begann. Dieses Geheimnis war eine neue Gemeinde, zusammen gesetzt aus Juden und Heiden gleichermaßen. Das Heil in dieser Heilskörperschaft kam nicht aus dem Gehorsam gegenüber dem Gesetz des Mose, wie das für Israel der Fall gewesen war. Statt dessen wurden die Gläubigen aus dem Glauben allein gerechtfertigt zum ewigen Leben in Christus.
Eine Provokation für die Juden
Die größten Feinde des Evangeliums der Gnade waren die Juden selbst, und das hatte in erster Linie zwei Gründe:
Das Gesetz
Die Juden waren seit 1500 Jahren, Generation um Generation unter dem Gesetz verschlossen gewesen und sahen ihre gültige Lehre allein bei Mose und den Propheten. Dieses Gedankengut gehörte felsenfest zu ihrer Tradition und ihrer Verbindung zu Gott. Es war für sie absolut undenkbar, dass es nun plötzlich einen Erlösungsweg OHNE das Gesetz des Mose geben sollte.
Die Heiden
Ein wichtiger Bestandteil des Geheimnisses war, dass von nun an die Heiden mit einem Mal gleichberechtigt Zugang zu Gott erlangt hatten und Israel demnach seine Vorrangstellung eingebüßt hatte. So lange Zeit waren sie wie selbstverständlich davon ausgegangen, dass Gott sie niemals von ihrer erhöhten Position stoßen würde, dass sie sich vehement gegen diese neue Wahrheit widersetzten.
Und ich (Paulus) sprach: Herr, sie wissen selbst, dass ich die, welche an dich glaubten, ins Gefängnis werfen und in den Synagogen schlagen ließ, und dass auch ich dabeistand, als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, und seiner Hinrichtung zustimmte und die Kleider derer verwahrte, die ihn töteten. Und er sprach zu mir: Geh hin, denn ich will dich in die Ferne zu den Heiden senden!
Apostelgeschichte 22,19-22
Sie hörten ihm aber zu bis zu diesem Wort; und dann erhoben sie ihre Stimme und sprachen: Hinweg mit einem solchen von der Erde! Denn es darf nicht sein, dass er am Leben bleibt!
Diese neue Botschaft der Gnade, die Paulus zu verkünden hatte, brachte die Juden schrecklich gegen ihn auf, wo immer er auch war und predigte. Unzählige Male wurde er von ihnen verfolgt, bedrängt und misshandelt. So sehr reizte das neue Evangelium die Israeliten, dass sie nur eines wollten: Paulus tot sehen. Sie scheuten noch nicht einmal die Mühe, ihn auf seiner Reise von einem Ort zum nächsten zu verfolgen oder legten ein Fastengelübde ab, bis sie ihn umgebracht hätten. Ob in den jüdischen Gegenden, allen voran in Jerusalem oder bei den zerstreuten Juden in der Fremde – diese neue Heilsbotschaft war eine Provokation und absolute Unglaublichkeit für die religiösen, das heißt gesetzes-orientierten Juden, die sich als Gottes auserwähltes Volk wähnten und auf die Heiden wie auf Hunde herab sahen.
Apostelgeschichte 9,23-24 Als aber viele Tage vergangen waren, beschlossen die Juden miteinander, ihn umzubringen. Doch ihr Anschlag wurde dem Saulus bekannt. Und sie bewachten die Tore Tag und Nacht, um ihn umzubringen.
Apostelgeschichte 14,19 Es kamen aber aus Antiochia und Ikonium Juden herbei; die überredeten die Volksmenge und steinigten Paulus und schleiften ihn vor die Stadt hinaus in der Meinung, er sei gestorben.
Apostelgeschichte 23,20-21 Und er sprach: Die Juden sind übereingekommen, dich zu bitten, dass du morgen Paulus in den Hohen Rat hinabführen lässt, als ob sie seine Sache noch genauer untersuchen wollten. Lass dich aber nicht von ihnen bereden, denn mehr als 40 Männer von ihnen stellen ihm nach; die haben sich verschworen, weder zu essen noch zu trinken, bis sie ihn umgebracht haben, und jetzt sind sie bereit und warten auf deine Zusage.
Apostelgeschichte 21,30-31 Da kam die ganze Stadt in Bewegung, und es entstand ein Volksauflauf; und sie ergriffen den Paulus und schleppten ihn zum Tempel hinaus, und sogleich wurden die Türen verschlossen. Als sie ihn aber zu töten suchten, kam die Meldung hinauf zu dem Befehlshaber der Schar, dass ganz Jerusalem in Aufruhr sei.
Apostelgeschichte 17,5,13 Aber die Juden, die sich weigerten zu glauben, wurden voll Neid und gewannen etliche boshafte Leute vom Straßenpöbel, erregten einen Auflauf und brachten die Stadt in Aufruhr; und sie drangen auf das Haus Jasons ein und suchten sie, um sie vor die Volksmenge zu führen. […] Als aber die Juden von Thessalonich erfuhren, dass auch in Beröa das Wort Gottes von Paulus verkündigt wurde, kamen sie auch dorthin und stachelten die Volksmenge auf.
Jedenfalls war der Wechsel nun unwiderruflich eingeläutet und Paulus nahm sein Amt als Apostel der Nationen sehr ernst. Der Übergang passierte nicht plötzlich, sondern sehr langsam und ganz allmählich, so dass die Juden eine faire Chance bekamen, den Wechsel von Gottes Wirken zu verstehen. Als Jude und Pharisäer lag es Paulus besonders am Herzen, den ungläubigen Israeliten die Errettung durch das Evangelium der Gnade nahe zu bringen. Gott hatte ihn auch damit beauftragt, den Juden zuerst zu predigen und dann den Heiden, woran Paulus sich stets hielt. Zuerst suchte er immer die Synagogen oder Ansammlungen von Juden auf und legte ihnen anhand der Propheten dar, dass Jesus tatsächlich der Messias war. Seine Vergangenheit in der jüdischen Religion kam ihm hierbei zugute, denn so konnte er die Schriften der Propheten des Alten Testaments benutzen, um seinen jüdischen Brüdern die Wahrheit über Jesus zu beweisen. Erst wenn sie akzeptierten, dass Jesus der verheißene Messias für Israel war, konnte er ihnen das Evangelium der Gnade predigen und sie so zum Heil führen.
Apostelgeschichte 13,45-46 Als die Juden jedoch die Volksmenge sahen, wurden sie voll Eifersucht und widersetzten sich dem, was Paulus sagte, indem sie widersprachen und lästerten. Da sagten Paulus und Barnabas freimütig: Euch musste das Wort Gottes zuerst verkündigt werden; da ihr es aber von euch stoßt und euch selbst des ewigen Lebens nicht würdig achtet, siehe, so wenden wir uns zu den Heiden.
Apostelgeschichte 17,1-3 1 Sie reisten aber durch Amphipolis und Apollonia und kamen nach Thessalonich, wo eine Synagoge der Juden war. Paulus aber ging nach seiner Gewohnheit zu ihnen hinein und redete an drei Sabbaten mit ihnen aufgrund der Schriften, indem er erläuterte und darlegte, dass der Christus leiden und aus den Toten auferstehen musste, und sprach: Dieser Jesus, den ich euch verkündige, ist der Christus!
Apostelgeschichte 9,15 Aber der Herr sprach zu ihm: Geh hin, denn dieser (Paulus) ist mir ein auserwähltes Werkzeug, um meinen Namen vor Heiden und Könige und vor die Kinder Israels zu tragen!
Apostelgeschichte 17,10-11 Die Brüder aber schickten sogleich während der Nacht Paulus und Silas nach Beröa, wo sie sich nach ihrer Ankunft in die Synagoge der Juden begaben. Diese aber waren edler gesinnt als die in Thessalonich und nahmen das Wort mit aller Bereitwilligkeit auf; und sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte.
Paulus bekam also das Evangelium der Unbeschnittenheit offenbart. Er war der „weise Baumeister“, der auf dem Grundstein Jesus Christus das Fundament anlegte, um den Leib Christi zu erbauen. Unter seinem Amt entstand erstmals die Bezeichnung „Christen“. Später griff die Kleine Herde diesen Begriff ebenfalls auf. Sie waren ja nun alle Geschwister „in Christus“ und die Juden durften in der jetzt eingetretenen Gnadenzeit aufgrund Israels Fall mit den Heiden verkehren. Jedoch predigte Paulus sein Evangelium niemals den bereits bekehrten Juden der Kleinen Herde zum Gehorsam. Diese erwarteten weiterhin ihren versprochenen Erbteil im Reich der Himmel auf Erden. Paulus brachte sein Evangelium den Juden, die noch nicht von Christus gehört hatten, den Juden, die Christus als Messias abgelehnt hatten und den Heiden.
Dabei mache ich es mir zur Ehre, das Evangelium nicht dort zu verkündigen, wo der Name des Christus schon bekannt ist, damit ich nicht auf den Grund eines anderen baue,…
Römer 15,20
Zeichen und Wunder in der Apostelzeit
Dass Paulus zu Beginn seiner Apostelzeit enorme Wundergaben verliehen bekam, diente mehreren Zwecken: einerseits sollten diese sein Apostelamt bestätigen und es möglich machen, dass sein Evangelium auch von den Juden angenommen werden konnte. Juden brauchen nämlich Gottes Zeichen und Wunder, um zum Glauben zu kommen. Andererseits hatten die Gläubigen in jener Zeit noch nicht, was wir heute haben: Gottes vollkommene Offenbarung in einem gebundenen Buch, allezeit griffbreit zu unserem Studium. Damit die Gemeinde, die der Leib Christi ist, überhaupt erbaut werden konnte, brauchte es in diesem ersten Stadium der christlichen Kirche diverse Geistesgaben, die das Wissen und die Erkenntnis unter allen Heiligen verfügbar machten.
2.Mose 4,1,8,9,17, Und Mose antwortete und sprach: Aber siehe, sie werden mir nicht glauben und nicht auf mich hören, sondern sagen: Der HERR ist dir nicht erschienen! […] »Wenn sie dir nun nicht glauben und nicht auf die Botschaft des ersten Zeichens hören, so werden sie doch der Botschaft des zweiten Zeichens glauben. Wenn sie aber auch diesen beiden Zeichen nicht glauben und nicht auf deine Stimme hören, so nimm Wasser aus dem Nil und gieße es auf das trockene Land; so wird das Wasser, das du aus dem Nil genommen hast, auf dem trockenen Land zu Blut werden.« […] Und nimm diesen Stab in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun sollst!«
1. Korinther 1,23-24 Während nämlich die Juden ein Zeichen fordern und die Griechen Weisheit verlangen, verkündigen wir Christus den Gekreuzigten, den Juden ein Ärgernis, den Griechen eine Torheit; denen aber, die berufen sind, sowohl Juden als auch Griechen, verkündigen wir Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
Johannes 4,48 Da sprach Jesus zu ihm: Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht!
Matthäus 12,39 Er aber erwiderte und sprach zu ihnen: Ein böses und ehebrecherisches Geschlecht begehrt ein Zeichen; aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als nur das Zeichen des Propheten Jona.
Apostelgeschichte 2,22-23 Ihr Männer von Israel, hört diese Worte: Jesus, der Nazarener, einen Mann, der von Gott euch gegenüber beglaubigt wurde durch Kräfte und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte wirkte, wie ihr auch selbst wisst, diesen, der nach Gottes festgesetztem Ratschluss und Vorsehung dahingegeben worden war, habt ihr genommen und durch die Hände der Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und getötet.
Apostelgeschichte 14,3 Doch blieben sie längere Zeit dort und lehrten freimütig im Vertrauen auf den Herrn, der dem Wort seiner Gnade Zeugnis gab und Zeichen und Wunder durch ihre Hände geschehen ließ.
Die außergewöhnlichen Gaben, wie z.B. Heilungswunder bis hin zur Totenauferweckung bezeugten also für alle Welt, dass Paulus wirklich von Gott gesandt und mit einem eigenen Evangelium beauftragt worden war. All dies sollte außerdem die Juden zur Eifersucht reizen, als sie erkennen mussten, dass Gott diese Wundergaben nun auch unter den Heiden wirkte. Da Paulus der Apostel für die Nationen war, musste er sich auch allen Menschen verständlich machen können. Hierfür war die Geistesgabe von großem Nutzen, die ihm das Sprechen in allen Sprachen der Erde ermöglichte.
Apostelgeschichte 19,11-12 Und Gott wirkte ungewöhnliche Wunder durch die Hände des Paulus, sodass sogar Schweißtücher oder Gürtel von seinem Leib zu den Kranken gebracht wurden und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister von ihnen ausfuhren.
Apostelgeschichte 20,9-10 Und ein junger Mann namens Eutychus saß am Fenster; der sank in einen tiefen Schlaf; während Paulus weiterredete, fiel er, vom Schlaf überwältigt, vom dritten Stock hinab und wurde tot aufgehoben. Da ging Paulus hinab und warf sich über ihn, umfasste ihn und sprach: Macht keinen Lärm; denn seine Seele ist in ihm!
Römer 11,11-14 Ich frage nun: Sind sie denn gestrauchelt, damit sie fallen sollten? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall wurde das Heil den Heiden zuteil, um sie zur Eifersucht zu reizen.Wenn aber ihr Fall der Reichtum der Welt und ihr Schwinden der Reichtum der Heiden geworden ist, wie viel mehr ihre Fülle! Denn zu euch, den Heiden, rede ich: Weil ich der Apostel der Heiden bin, tue ich meinem Dienst um so größere Ehre an, ob ich auf irgendeine Weise sie, die mein Fleisch sind, zur Eifersucht reize und einige aus ihnen rette.
1.Korinther 14,18 Ich danke meinem Gott, dass ich mehr in Sprachen rede als ihr alle.
Apostelgeschichte 16,16-18 Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, dass uns eine Magd begegnete, die einen Wahrsagegeist hatte und ihren Herren durch Wahrsagen großen Gewinn verschaffte. Diese folgte Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes, die uns den Weg des Heils verkündigen! Und dies tat sie viele Tage lang. Paulus aber wurde unwillig, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir in dem Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus in derselben Stunde.
Apostelgeschichte 13,9-11 Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll Heiligen Geistes, blickte ihn fest an und sprach: O du Sohn des Teufels, voll von aller List und aller Bosheit, du Feind aller Gerechtigkeit, wirst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren? Und nun siehe, die Hand des Herrn kommt über dich, und du wirst eine Zeit lang blind sein und die Sonne nicht sehen! Augenblicklich aber fiel Dunkel und Finsternis auf ihn, und er tappte umher und suchte Leute, die ihn führen könnten.
Erst zum Ende seiner Apostelzeit verließen Paulus diese übernatürlichen Fähigkeiten wieder und er wandte sich letztlich von den ungläubigen Juden ab und allein den Heidenvölkern zu (wir wandeln im Glauben, nicht im Schauen). Der Niedergang Israels war abgeschlossen und die Juden hatten nun auch keine Sonderstellung mehr, was die Verkündigung des Gnadenevangeliums anbetraf.
Das Fundament der Gemeinde, die der Leib Christi ist, war zu diesem Zeitpunkt fertig gelegt und die Offenbarung von Gottes Wort abgeschlossen. Die Gläubigen in Christus waren nun zu allem Werk voll ausgerüstet, um das Amt der Versöhnung weiter zu tragen.
1.Timotheus 5,23 Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern nimm ein wenig Wein dazu um des Magens willen und weil du oft krank bist.
2.Timotheus 2,20 Erastus blieb in Korinth; Trophimus aber habe ich in Milet krank zurückgelassen.
Philipper 2,27 Er [Epaphroditus] war auch wirklich todkrank; aber Gott hat sich über ihn erbarmt, und nicht nur über ihn, sondern auch über mich, damit ich nicht eine Betrübnis um die andere hätte.
Epheser 2,19-22 So seid ihr nun nicht mehr Fremdlinge ohne Bürgerrecht und Gäste, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, auferbaut auf dem Grund der Apostel und Propheten, während Jesus Christus selbst der Eckstein ist, in dem der ganze Bau, zusammengefügt, wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn, in dem auch ihr miterbaut werdet zu einer Wohnung Gottes im Geist.
1. Korinther 13,8-13 Die Liebe hört niemals auf. Die Gabe prophetischer Rede wird ein Ende nehmen, die Zungenreden werden aufhören, die Erkenntnis wird ein Ende haben. Denn wir erkennen stückweise und wir weissagen stückweise; wenn aber einmal das Vollkommene da ist, dann wird das Stückwerk weggetan. Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind, urteilte wie ein Kind; als ich ein Mann wurde, tat ich weg, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel, undeutlich; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin. Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Apostelgeschichte 28,28-29 So sollt ihr nun wissen, dass das Heil Gottes zu den Heiden gesandt ist; und sie werden auch hören! Und als er das gesagt hatte, gingen die Juden weg und hatten viel Wortwechsel miteinander.
2. Korinther 5,7 Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen.
Was Paulus uns außerdem, vom Heiligen Geist inspiriert, wissen lässt: Dieses „sein“ Evangelium von Christus, dem Gekreuzigten, hatte es zu Lebzeiten des Paulus bereits in jede Nation und zu allen Geschöpfen der Welt geschafft. Ein weiterer Beweis dafür, dass das Evangelium des Reiches und das Evangelium der Gnade zwei unterschiedliche Heilsbotschaften sind, denn laut Matthäus 24,14 kommt das Ende (Ende der Trübsal und Errichtung des Reiches) dann, wenn das Evangelium vom Reich zu seiner Zeit in der ganzen Welt gepredigt wurde.
…um der Hoffnung willen, die für euch bereitliegt im Himmel. Von ihr habt ihr schon zuvor gehört durch das Wort der Wahrheit, das Evangelium, das zu euch gekommen ist, wie es auch in der ganzen Welt verbreitet ist und Frucht bringt, so wie auch in euch, von dem Tag an, da ihr von der Gnade Gottes gehört und sie in Wahrheit erkannt habt. […] wenn ihr nur bleibt im Glauben, gegründet und fest, und nicht weicht von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt und das gepredigt worden ist allen Geschöpfen unter dem Himmel. Sein Diener bin ich, Paulus, geworden.
Kolosser 1,5-6 und 23

Warum tat Paulus während der Zeit der Apostelgeschichte so viel „jüdische“ Dinge?
In der Apostelgeschichte lesen wir von vielen Aktivitäten, die nicht mit der Lehre unseres Evangeliums zusammen zu passen scheinen. Paulus musste viele Dinge tun, die nichts mit unserer Lehre zu tun haben, um die Juden zu gewinnen. Sein Handeln und Wirken verstehen wir nur durch die Erläuterungen in seinen Briefen.
Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne; denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich unter dem Gesetz, damit ich die unter dem Gesetz gewinne; denen, die ohne Gesetz sind, bin ich geworden, als wäre ich ohne Gesetz — obwohl ich vor Gott nicht ohne Gesetz bin, sondern Christus gesetzmäßig unterworfen —, damit ich die gewinne, die ohne Gesetz sind. Den Schwachen bin ich wie ein Schwacher geworden, damit ich die Schwachen gewinne; ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise etliche rette. Dies aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben.
1.Korinther 9,20-23
Zum Beispiel ließ Paulus seinen jungen Begleiter Timotheus beschneiden. Er schor sich die Haare und nahm ein Gelübde auf sich. Er taufte einige Gläubige mit Wasser, obwohl die Wassertaufe NICHT zu seinem Amt gehörte.
Dies und noch andere Dinge tat er, um das Vertrauen seiner jüdischen Brüder zu gewinnen, damit sie ihm überhaupt zuhörten und seiner Botschaft Glauben schenkten. Paulus tat all dies NICHT, weil es zur Lehre unseres Evangeliums der Gnade gehörte. Ohne diese Handlungen hätte er bei den Juden überhaupt keine Chance gehabt, sie zum Glauben zu bewegen. In seinen 13 Briefen hingegen finden wir unsere gültige Lehre und Gebote. Die Apostelgeschichte ist aufgrund ihres Übergangs-Charakters nicht dazu geeignet, aus ihr unsere Anweisungen für die Zeit der Gnade heraus zu ziehen. Die Überschneidung der zwei Heilsverwaltungen und der Auftrag des Paulus, ganz besonders auch die Juden mit dem neuen Evangelium zu erreichen, liefern uns eine völlig logische und nachvollziehbare Erkärung für diese Begebenheiten.
Apostelgeschichte 18,18 Nachdem aber Paulus noch viele Tage dort verblieben war, nahm er von den Brüdern Abschied und segelte nach Syrien, und mit ihm Priscilla und Aquila, nachdem er sich in Kenchreä das Haupt hatte scheren lassen; denn er hatte ein Gelübde.
Apostelgeschichte 16,3 Diesen (Timotheus) wollte Paulus mit sich ziehen lassen. Und er nahm ihn und ließ ihn beschneiden um der Juden willen, die in jener Gegend waren; denn sie wussten alle, dass sein Vater ein Grieche war.
1.Korinther 1,14-17 Ich danke Gott, dass ich niemand von euch getauft habe, außer Krispus und Gajus; so kann doch niemand sagen, ich hätte auf meinen Namen getauft! Ich habe aber auch das Haus des Stephanas getauft. Sonst weiß ich nicht, ob ich noch jemand getauft habe; denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkündigen, und zwar nicht in Redeweisheit, damit nicht das Kreuz des Christus entkräftet wird.
Eine Bibelstelle, die wir ebenfalls unter dieser Prämisse beurteilen müssen, ist der Akt der Wassertaufe, die an Paulus selbst durchgeführt wurde. In seinem Bericht über diese Begebenheit, zitiert Paulus Ananias mitfolgenden Worten:
Apostelgeschichte 22,16 Und nun, was zögerst du? Steh auf, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen und rufe den Namen des Herrn an.
Laut Bibel war Ananias „ein frommer Mann nach dem Gesetz, der einen guten Ruf bei allen Juden hatte, die dort wohnten”. Aus seiner Sicht, als Jude der Kleinen Herde, war es nötig, dass Saulus sich taufen ließ und den Namen des Herrn anrief. Dies war zu jener Zeit das erforderte Zeichen dafür, dass jemand sich zu Christus bekehrt hatte. Die Juden der Kleinen Herde hätten ihm sonst nicht geglaubt, dass er es ehrlich meint. Ananias wusste zu diesem Zeitpunkt auch noch nichts von der Offenbarung, die Paulus über das Kreuz und die Vergebung der Sünden erhalten hatte.
Paulus und die Kleine Herde
Petrus und die 11 übrigen Apostel wurden bereits in Kapitel 10 und 11 durch die Ereignisse rund um den Centurion Cornelius darauf vorbereitet, dass Gott eine tiefgreifende Veränderung zwischen Juden und Heiden vorgenommen hatte – wenn die Kleine Herde zu diesem Zeitpunkt wohl auch noch nicht den Grund dafür verstand und ihnen das volle Ausmaß der Veränderung auch noch nicht klar war. Einige Jahre später würde dieses Erlebnis Petrus dazu bringen, das Amt des Paulus vor allen Brüdern anzuerkennen und damit dem Evangelium der Gnade unter die Arme zu greifen.
Es zieht sich durch die weitere Apostelgeschichte, ebenso wie durch die Paulusbriefe, dass die Apostel Israels und die Jünger des Gnadenevangeliums (Juden und Heiden) fortan in brüderlicher Liebe verbunden waren und sich gegenseitig halfen und unterstützten.
Nachdem beim entscheidenden Apostelkonzil in Jerusalem (Kapitel 15 / Galater Kapitel 1 und 2) ein für allemal geklärt wurde, dass von nun an das Evangelium der Gnade das einzig rettende Wort Gottes war, das gepredigt werden durfte, lösten sich die jüdischen Apostel gemäß ihrer von Christus verliehenen Autorität von ihrem eigenen Missionsauftrag und übergaben Paulus ab sofort alle Heiden zur Evangelisation – wie wir aus diesen Bibelstellen und den weiteren Missionsreisen des Paulus ersehen können, galten ab nun alle Menschen, die bis dahin ungläubig geblieben waren, als Heiden, unabhängig von ihrer völkischen Abstammung. Das Evangelium der Gnade war nun die einzige Hoffnung auf Errettung für alle Nationen, einschließlich des gefallenen Israels.
Die Bekehrung des Paulus auf dem Weg nach Damaskus war also der Start unserer Gemeinde, die der Leib Christi ist. Nach einer Übergangszeit von ca. 14 Jahren kam das Evangelium des Reiches zum Ende und die Apostel Israels beschränkten ihren Dienst auf die bereits bekehrten Juden und das Verfassen der letzten Schriften (Hebräer bis Offenbarung) zur Vorbereitung ihrer Schäfchen auf die Trübsalszeit und den Antichristen. Bis auf ein kurzes Wiedersehen der Apostel in Jerusalem, verschwinden Petrus und seine Apostel ab Kapitel 16 gänzlich von der Bildfläche, wohingegen der Dienst des Paulus und seiner Gehilfen die zweite Hälfte der Apostelgeschichte unübersehbar dominiert.
Juden wie Heiden haben seither dieselben Voraussetzungen, um errettet zu werden. In der Zeit der Gnade, in der wir heute immer noch leben, gibt es kein königliches Priestertum, sondern nur noch einen einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen: Jesus Christus. Unser aller Hoffnung liegt auf einem Erbteil im himmlischen Teil von Gottes Reich. Wir trachten nach dem, was droben ist, nicht nach den Dingen auf der Erde. Die Entrückung unserer Gemeinde in die himmlischen Regionen wird diese Heilsverwaltung schließen und dann wird Gott alle Versprechen, die Er Seinem Volk Israel gegeben hat, hier auf Erden erfüllen.
Gottes Gnade und Frieden sei mit euch!
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