
Das Reich Gottes
Wie kann es sein, dass sowohl Jesus auf Erden mit Seinen 12 jüdischen Aposteln als auch unser Apostel Paulus vom Reich Gottes sprachen? Predigten sie etwa doch dasselbe Evangelium, oder was steckt dahinter?
Wir wollen diesem Begriff heute einmal genauer auf die Spur kommen, indem wir die Grundlagen anwenden, von denen ich bereits berichtet habe.
Einige wichtige Grundprinzipien des Bibelstudiums, die sich hier wunderbar anwenden lassen, sind diese:
Fragen, die helfen
Achte nicht nur darauf, WAS gesprochen oder geschrieben wurde, sondern frage immer:
- WER spricht oder tut etwas?
- AN WEN / ZU WEM wird gesprochen?
- MIT WEM wird etwas gemacht?
- WELCHE WORTE werden benutzt und was bedeuten DIESE WORTE in DIESEM
ZUSAMMENHANG?- ZU WELCHER ZEIT findet es statt?
- WO findet es statt?
- ZU WELCHEM ZWECK wird gesprochen oder gehandelt?
- WELCHE UMSTÄNDE liegen vor?
- Was passierte DAVOR und was folgte DANACH?
Kontext, Kontext, Kontext
Kontext ist unser allerbester Freund, wenn wir das Wort studieren. Letztendlich kann man nämlich jede Idee mit einem Bibelvers, der aus dem Zusammenhang gerissen wurde, beweisen oder widerlegen. Dies ist aber aus meiner Sicht absolut nicht in Gottes Sinne. Auch kann es zum Stolperstein werden, wenn man einzelne Worte oder Begriffe an verschiedenen Bibelstellen findet und ungeprüft davon ausgeht, dass sie immer exakt dasselbe meinen. Auch in solchen Fällen ist der Kontext unverzichtbar wichtig, um die Bedeutung wirklich zu durchdringen und Fehlinterpretationen zu vermeiden.
Ein weiterer Gedanke, den ich sehr hilfreich finde, ist dieser: Wenn es Bibelstellen gibt, die sehr eindeutig zu verstehen sind, sollte man sich nicht von weniger klaren Stellen verunsichern lassen, die scheinbar im Widerspruch dazu stehen. Gerade dann ist es hilfreich, erneut die oberen Fragen anzuwenden und zu schauen, ob sich innerhalb, vor oder nach dieser Bibelstelle Hinweise darauf finden lassen, die die Bedeutung zusätzlich erhellen.
Und nun schauen wir, was Gottes Wort uns lehrt…
Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Sowohl im Himmel als auch auf der Erde kam es zu Ungehorsam und somit zur Rebellion gegen Gott. Satan und seine Engel verunreinigten mit der Sünde den Himmel, der Mensch verlor im Garten Eden seine Unschuld und seine Gemeinschaft mit seinem Schöpfer.
Wenn der Begriff Reich Gottes in der Bibel vorkommt, ist grundsätzlich von Gottes Gebiet die Rede, sowohl im Himmel als auch auf der Erde. Dies ist der Bereich der Schöpfung, der frei von Ungerechtigkeit und Unreinheit ist, es ist der Ort von Gottes Gegenwart.
Aus dem Reich Gottes sind all jene ausgeschlossen, die sich gegen Gott entschieden haben und somit in Satans Aufenthalts- und Wirkungsbereich gelangt sind. Dies betrifft die gefallenen Engel, alle verlorenen Menschen auf der Welt und alle Seelen, die bereits in der Hölle und in späterer Zeit endgültig im Feuersee ihr Dasein fristen.
Der Begriff Reich Gottes wird in der Bibel nun auf unterschiedliche Weise verwendet. Hilfreich ist daran zu denken, dass es verschiedene Heilsverwaltungen mit ihren jeweiligen Heilskörperschaften gibt. Trotz aller Unterschiede ist der große gemeinsame Nenner natürlich, dass es für alle Menschen zu allen Zeiten darum geht, ewiges Leben in Gottes Präsenz zu erlangen, also Zutritt in Sein Reich gewährt zu bekommen. Im Reich Gottes – sowohl in seinem irdischen als auch in seinem himmlischen Teil – wird Gott angebetet, verehrt und ihm gehorcht. Je nach biblischem Kontext entscheidet sich, welcher der beiden Anteile Seines Reiches gemeint ist.
Der Begriff Reich Gottes kann in Bezug auf die erretteten Menschen, die sich wieder in Gemeinschaft mit Gott befinden, einerseits für das wahre Israel Gottes, andererseits für den Leib Christi gelten. Alle Heiligen sind in den Haushalt Gottes aufgenommen worden, sind Bürger Seines Reiches geworden. Dies bedeutet jedoch nicht, dass alle Menschen denselben Bestimmungsort, sozusagen das gleiche Apartment, beziehen werden – die Bibel lehrt gerade das Gegenteil.

Ist das Reich Gottes das Himmelreich?
Die Bezeichnung des Reichs der Himmel (auch Himmelreich genannt) bezieht sich auf das Königreich, das Gott vom Himmel herab auf die Erde bringt und dort für die Nation Israel errichten wird. Die Propheten Israels kündigten dieses verheißene Königreich immer wieder an, bis zum heutigen Tag hat sich das Versprechen jedoch noch nicht erfüllt.
Neben der Verheißung für das Land Kanaan als ewiglicher Besitz für das Volk Israel kam im Laufe der Zeit noch ein anderes wichtiges Versprechen hinzu: Durch die Davidische Linie ist das ewige Königreich für Israel verheißen, welches über alle Heidennationen der Erde herrschen wird.
Israel ´ s Hoffnung war und ist die auf ein reales, irdisches, physisches Königreich, regiert von ihrem Messias, dem Sohn Gottes, höchstpersönlich.
In dem angekündigten Königreich, dem Reich der Himmel oder Himmelreich, welches ein irdisches Königreich unter himmlischer Autorität darstellt, und welches Christus aus dem Himmel auf die Erde herunter bringt, wird es weder Krankheit, noch Hungersnöte, keine bösen Geister und keine Gegenwart des Satans mehr auf Erden geben. Auch der Tod wird weniger präsent und nach der ersten 1000-jährigen Reichsperiode und einem allerletzten Gerichtsakt Gottes vollständig verschwunden sein.
Viele der Zeichen, die der Messias für sein Volk vollbrachte, wiesen auf dieses Reich hin: er heilte Kranke, erweckte die Toten, nährte das Volk und trieb Dämonen aus.
Wie gesagt: das Reich der Himmel ist das Reich Gottes hier auf Erden, und es muss aus dem Himmel herunter auf die Erde gebracht werden.
Dein Reich komme! Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auch auf der Erde!
Matthäus 6,10
Alle Heiligen, die jemals vor Beginn und nach Beendigung der Zeit der Gnade verstorben sind, werden bei der Auferstehung der Gerechten auferstehen und gemeinsam mit den überlebenden Heiligen der Trübsalszeit in dieses Königreich eintreten, welches ein physisches, sichtbares, irdisches Königreich ist, in Nachfolge des Reiches der Könige David und Salomon und zunächst 1000 Jahre und danach für alle Ewigkeit bestehen wird. Die Überlebenden der Trübsalszeit, sowohl aus der Nation Israel als auch den anderen Nationen, werden die Erde neu bevölkern, während die „Kinder der Auferstehung“ bereits unsterbliche Körper besitzen und sich nicht mehr vermehren können.
Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen:
Daniel 2,44
Das Reich Gottes und das Reich der Himmel wird in Israels Programm häufig synonym verwendet. Das Reich Gottes bezeichnet in Israels Fall sowohl Gottes Herrschaftsbereich als auch das eigentliche, irdische Königreich, da die beiden hier so nah miteinander verbunden sind, dass sie sich kaum voneinander trennen lassen.
Markus 1,14-15 Nachdem aber Johannes gefangen genommen worden war, kam Jesus nach Galiläa und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes und sprach: Die Zeit ist erfüllt, und das Reich Gottes ist nahe. Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium!
Matthäus 4,17 Von da an begann Jesus zu verkündigen und zu sprechen: Tut Buße, denn das Reich der Himmel ist nahe herbeigekommen!
Lukas 11,20 Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, so ist ja das Reich Gottes zu euch gekommen!
Allerdings hat das Reich Gottes in Israels Fall einen geistigen und einen irdischen Aspekt, die es nicht zu übersehen gilt: Bevor die Nation Israel ihre materiellen Segnungen, also ihr irdisches Reich mit all seinen physischen Benefits von Gott erhalten kann, muss sie zunächst ihre geistigen Segnungen erlangen: Die vollständige Vergebung aller Sünden, die endgültige Versöhnung mit Gott und ihre Rechtfertigung durch den gerechten Richter.
Die Kinder Israels müssen Heilige werden, und damit Bürger des Reiches Gottes. Sie müssen als Nation zuerst die Erlösung erreichen, bevor ihr Königreich errichtet werden kann. Dies wird beschrieben mit dem Zustand des “Wieder-geboren-seins”, was soviel bedeutet, dass sie aus Gottes Geist heraus geboren und von aller Sünde gereinigt werden. Dann erst ist die “Braut des Lammes” bereit gemacht zur Hochzeit mit ihrem Bräutigam.
Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
Matthäus 6,33
Dass Gott den Menschen als Herrscher und Verwalter über Seine Schöpfung einsetzen wollte, sehen wir schon ganz am Anfang, als Gott Adam die Vollmacht über die Erde gab.
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!
1.Mose 1,26-28, 1.Mose 2,15
Und Gott schuf den Menschen in seinem Bild, im Bild Gottes schuf er ihn; als Mann und Frau schuf er sie. Und Gott segnete sie; und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch und füllt die Erde und macht sie euch untertan; und herrscht über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde!
—
Und Gott der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, damit er ihn bebaue und bewahre.
Wir wissen inzwischen, dass Adam nicht dem Willen Gottes gehorchte und seinen Machtanspruch vorerst verspielte. Um die Erde in ihrer Gänze wieder in Sein Reich zurück zu führen, erwählte Gott Abraham, um mit dessen Nachkommen Seine Herrschaft auf Erden wieder herzustellen.
Gott machte einen Bund mit Abraham und versprach ihm den ewigen Besitz des Landes, das er ihm zeigte, und dass aus seinem Samen die Nation erwachse, die allen Völkern der Erde Segen bringen würde. Eines Tages wird Israel als heilige Nation der Könige und Priester auf Erden über alle Völker herrschen.
1.Mose 18,18 Abraham soll doch gewiss zu einem großen und starken Volk werden, und alle Völker der Erde sollen in ihm gesegnet werden.
1.Mose 28,4 …und er gebe dir den Segen Abrahams, dir und deinem Samen mit dir, dass du das Land in Besitz nimmst, in dem du als Fremdling lebst, das Gott dem Abraham gegeben hat!
1.Mose 28,13-14 Und siehe, der HERR stand über ihr [der Himmelsleiter] und sprach: Ich bin der HERR, der Gott deines Vaters Abraham und der Gott Isaaks; das Land, auf dem du liegst, will ich dir und deinem Samen geben. […]und in dir und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!
2.Mose 19,6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und eine heilige Nation sein. Das sind die Worte, die du zu den Söhnen Israel reden sollst.
1.Petrus 2,9 Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch aus der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht berufen hat;
Offenbarung 5,10 …und hast uns zu Königen und Priestern gemacht für unseren Gott, und wir werden herrschen auf Erden.
2.Chronik 13,5 Wisst ihr nicht, dass der HERR, der Gott Israels, das Königtum über Israel David gegeben hat auf ewige Zeiten, ihm und seinen Söhnen, durch einen Salzbund?
Apostelgeschichte 2,30-23 Da er (David) nun ein Prophet war und wusste, dass Gott ihm mit einem Eid verheißen hatte, dass er aus der Frucht seiner Lenden, dem Fleisch nach, den Christus erwecken werde, damit er auf seinem
Thron sitze, hat er vorausschauend von der Auferstehung des Christus geredet, dass seine Seele nicht in der Hölle zurück gelassen worden ist und auch sein Fleisch die Verwesung nicht gesehen hat.
Daniel 7,27 Aber das Königreich, die Herrschaft und die Macht über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Allerhöchsten gegeben werden; sein Reich ist ein ewiges Reich, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen!«
Jesaja 9,5-6 Denn ein Kind wird uns geboren, ein Sohn uns geschenkt werden, auf dessen Schulter die Herrschaft ruhen wird; und sein Name lautet: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott, Ewig-Vater, Friedefürst. Die Mehrung der Herrschaft und der Friede werden kein Ende haben auf dem Thron Davids und über seinem Königreich, dass er es gründe und festige mit Recht und Gerechtigkeit von nun an bis in Ewigkeit. Der Eifer des HERRN der Heerscharen wird dies tun!
1.Könige 9,5 …so will ich den Thron deines Königtums über Israel auf ewig befestigen, wie ich es deinem Vater David versprochen habe, indem ich sagte: Es soll dir nicht fehlen an einem Mann auf dem Thron Israels!
Jeremia 23,5 Siehe, es kommen Tage, spricht der HERR, da werde ich dem David einen gerechten Spross erwecken; der wird als König regieren und weise handeln und wird Recht und Gerechtigkeit schaffen auf Erden.
Offenbarung 11, 15 Und der siebte Engel stieß in die Posaune; da ertönten laute Stimmen im Himmel, die sprachen: Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und seinem Christus zuteilgeworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit!
Psalm 37,11 Aber die Sanftmütigen werden die Erde besitzen und sich großen Friedens erfreuen.
Matthäus 5,5 Glückselig sind die Sanftmütigen, denn sie werden die ganze Erde besitzen!
Offenbarung 21,24 Und die Heidenvölker, die gerettet werden, werden in ihrem Licht wandeln, und die Könige der Erde werden ihre Herrlichkeit und Ehre in sie bringen.
Israels 12 Apostel, die mehr als 3 Jahre hautnah mit Jesus verbrachten, erwarteten eindeutig und ohne Ausnahme dieses irdische Königreich, das ihnen seit Jahrhunderten verheißen wurde und welches Christus für sie errichten würde. Jesus korrigierte diese Annahme niemals, sondern ließ Seine Jünger nur wissen, dass es ihnen nicht gegeben ist, den genauen Zeitpunkt zu erfahren, wann dieses Königreich wirklich auf Erden kommt. Er lehrte sie auch zu beten „dein Reich komme“, im absoluten Einklang mit diesem Versprechen.
Lukas 19,11 Als sie dies hörten, fügte er noch ein Gleichnis hinzu, weil er sich in der Nähe von Jerusalem befand und weil sie meinten, das Reich Gottes würde jetzt sofort erscheinen.
Matthäus 26,29 Ich sage euch aber: Ich werde von jetzt an von diesem Gewächs des Weinstocks nicht mehr trinken bis zu jenem Tag, da ich es neu mit euch trinken werde im Reich meines Vaters!
Apostelgeschichte 1,6-7 Die nun zusammengekommen waren, fragten ihn und sprachen: Herr, wirst du in dieser Zeit wieder aufrichten das Reich für Israel? Er sprach aber zu ihnen: Es gebührt euch nicht, Zeit oder Stunde zu wissen, die der Vater in seiner Macht bestimmt hat;

Nun, da wir deutlich herausgearbeitet haben, dass das Königreich, welches Israel versprochen wurde und durch Jesus Christus errichtet werden wird, ein physisches, sichtbares, irdisches Königreich ist, können wir uns zwei etwas problematisch erscheinenden Versen widmen. Wer die Beschaffenheit des Reichs der Himmel nicht sicher durchdrungen hat, kann sich durch diese möglicherweise verwirren lassen.
Lukas 17,20-21 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte.
Man wird nicht sagen: Siehe hier!, oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
Es gibt unter einigen Christen die Annahme, dass „Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man es beobachten könnte.“ und „das Reich Gottes ist mitten unter euch“ bedeutet, dass das Himmelreich gar kein physisches Königreich sei, sondern dass es sich einzig und allein um eine geistige Realität handeln würde. Da wir uns aber sicher sein können, dass diese Aussage nicht der Wahrheit entspricht, können wir den Kontext dieser Textstelle genauer erforschen, um ihre wahre Bedeutung zu erkennen.
WER spricht hier zu WEM und ZU WELCHEM ZWECK?
Jesus selbst spricht diesen Satz, allerdings nicht zu Seinen gläubigen, treuen Jüngern, die bereits durch ihren Glauben zu Bürgern von Gottes Reich geworden sind. Nein, er spricht zu den ungläubigen Pharisäern. Diesen teilt er mit, dass sie überhaupt nicht auf das sichtbare Erscheinen des Reiches warten brauchen, solange sie sich nicht spirituell ihren Eintritt dazu gesichert haben. Wer nicht den rettenden Glauben an Jesus als Messias fasste, würde in der Trübsal zerstört und vernichtet werden, das Himmelreich selbst würden sie mit dieser inneren Haltung niemals zu Gesicht bekommen. Die Pharisäer mussten also erst IN SICH den Glauben an Christus finden, dadurch spirituell gesehen Bürger vom Reich Gottes werden, bevor sie das irdische Reich erwarten konnten.
Johannes 18,36 Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Welt, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht ausgeliefert würde; jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
Ein zweiter Vers, der gerne hergenommen wird, um zu „beweisen“, dass das Reich „nicht von dieser Welt“, also nicht physisch, sondern rein geistig sei, ist Johannes 18,36. Jesus erklärt, warum keine Armeen zu Seiner Rettung erscheinen, um Ihn vor dem Kreuzestod zu bewahren. Die Reiche „dieser Welt“ unterliegen zu diesem Zeitpunkt allesamt der Herrschaft des „Gottes dieser Welt“; also dem Satan. Jesus weiß, dass Seine Zeit noch nicht gekommen ist, diese Reiche zurück zu fordern, und dass er zuerst Gottes Plan gehorsam ausführen und dafür am Kreuz hingerichtet werden muss. Beachtet allerdings den letzten Abschnitt des Verses: „jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.“ Hier finden wir die Lösung für das scheinbare Paradox: die Einschränkung „jetzt aber“ weist auf eine zukünftige Zeit hin, ich welcher Sein Reich sehr wohl von dieser Welt sein wird. Es ist nur JETZT noch nicht so weit. Auch dies steht in vollem Einklang mit der prophetischen Zeitlinie sowie Gottes Plan für die Erlösung der Erde und des Himmels.
Das “Reich Gottes” und unser Apostel Paulus
Bevor Paulus die Offenbarung des Geheimnisses erhielt, war nur Gottes Erlösungsplan für die Erde bekannt. Erst mit Paulus erfuhren wir, was Gottes Plan für die himmlischen Regionen seines Reiches ist und dass unsere eigene Hoffnung im Himmel und nicht auf der Erde liegt.
Auch der Leib Christi ist verbunden mit dem Reich Gottes, und zwar mit dessen himmlischen Anteil. Gott hat ein spirituelles, für uns noch unsichtbares Reich, das im Himmel auf uns wartet. (Dieses Reich wird nicht „kommen“, statt dessen werden wir dorthin entrückt werden).
Solange wir als seine Botschafter in der Zeit der Gnade leben, verkörpern wir sein Reich durch unser Wirken hier auf Erden. Paulus benutzt niemals den Begriff Königreich der Himmel in Bezug auf uns, den Leib Christi. Wir haben keinerlei Erbschaftsteil im Königreich Israels, das errichtet wird, um die Erde zu regieren. Wir sind statt dessen Gottes himmlisches Volk, wo wir mit Christus als unserem Haupt regieren werden. Gemeinsam bilden das erlöste Israel und der Leib Christi zwei Hälften des Reiches Gottes. Aktuell sind wir jedoch der einzige aktive Anteil, da Israel spirituell gefallen ist und seinen erlösten Zustand erst nach der Trübsalszeit erreichen wird. Erst nach der Entrückung unserer Gemeinde wird wieder das Evangelium des Königreiches gepredigt werden, und das 2. Kommen Christi ist der Zeitpunkt, wo es errichtet werden kann.
Apostelgeschichte 20,24-25 Aber ich achte mein Leben nicht der Rede wert, wenn ich nur meinen Lauf vollende und das Amt ausrichte, das ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium von der Gnade Gottes. Und nun siehe, ich weiß, dass ihr mein Angesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, zu denen ich hingekommen bin und das Reich Gottes gepredigt habe.
Apostelgeschichte 28,30-31 Paulus aber blieb zwei Jahre in einer eigenen Mietwohnung und nahm alle auf, die zu ihm kamen; und er verkündigte das Reich Gottes und lehrte von dem Herrn Jesus Christus mit aller Freimütigkeit und ungehindert.
Philipper 3,20-21 Unser Bürgertum dagegen ist im Himmel, von wo wir auch den Herrn Jesus Christus als Retter erwarten, der unsern geringen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.
Kolosser 1,13 Er hat uns errettet aus der Herrschaft der Finsternis und hat uns versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe,
Epheser 2,6 …und hat uns mitauferweckt und mitversetzt in die himmlischen Regionen in Christus Jesus, damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus.
1.Korinther 6,9 Wisst ihr denn nicht, dass Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? …
Römer 14,17 Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist;
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